Volleyball:Künftiger Mähdrescher

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"Wir erwarten nicht, dass er gleich von Anfang an alle Dinger ins Feld knallt": Christoph Marks, 20, zuletzt in Solingen aktiv, ersetzt als Diagonalangreifer den US-Amerikaner Matt Tarantino. (Foto: foto: Oryk Haist/Imago)

Herrsching holt Diagonalmann Christoph Marks als Nachfolger von Matt Tarantino.

Von Sebastian Winter, Herrsching

Für ihre Schlüsselposition im Angriff haben Herrschings Volleyballer nach SZ-Informationen Christoph Marks verpflichtet. Der Diagonalspieler ist 20 Jahre jung, zwei Meter groß und war zuletzt aktiv beim Erstliga-Konkurrenten Solingen Volleys. "Wir haben ihn vergangene Saison intensiv beobachtet. Christoph hat Lust, bei uns als erster Diagonalangreifer durchzustarten", sagt TSV-Marketingmanager André Bugl. Marks soll ähnlich wie Daniel Malescha, der dann nach Friedrichshafen wechselte, in Herrsching zum Spitzenspieler reifen. "Wir erwarten aber nicht, dass er gleich von Anfang an der Mähdrescher ist und alle Dinger ins Feld knallt", sagt Bugl über den dritten TSV-Zugang, der im Gegensatz zum kanadischen Mittelblocker Andre Brown und dem slowakischen Zuspieler Michal Sladecek auch wieder für die Philosophie des Klubs steht, junge deutsche Spieler auszubilden. Sein Transfer bedeutet auch, dass Matt Tarantino nicht mehr aus den USA zurückkommt.

Der gebürtige Aachener Marks, der als Baby mit der Familie für fünf Jahre nach Thailand zog, weil sein Vater dort beruflich zu tun hatte, entstammt einer Volleyballfamilie. Seine älteren Brüder Nicolas und Jan-Philipp haben es auch bis in die erste Liga geschafft. Christoph, vielleicht der talentierteste des Trios, war vergangene Saison Solingens bester Punktesammler und stand ligaweit auf Platz 18 der Topscorer-Statistik. Ausgebildet wurde Marks wie seine Brüder an der Talentschmiede des VC Olympia Berlin, er wurde immerhin viermal deutscher Jugendmeister und qualifizierte sich mit den deutschen Junioren für die WM. Marks stürzt den Klub offenbar nicht in Unkosten: "Das Preis-Leistung-Verhältnis passt. Für uns bringt es nichts, einen Diagonalmann zu verpflichten, der 40 000 Euro im Jahr verdient. Das ist nicht unsere Liga", sagt Bugl.

© SZ vom 24.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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