Volleyball:Gute Zeichen

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TSV-Volleyballer laden Flüchtlinge zu Heimspiel gegen Leipzig ein

Von Sebastian Winter, Grafing

Ende des vergangenen Jahres haben Grafings Volleyballer eine Ballsportgruppe für Flüchtlinge gegründet. Über die Wintermonate sollten sich junge Asylbewerber einmal pro Woche zusammen bewegen können. Initiiert hat das Projekt Johannes Oswald, Grafings Manager und Grünen-Stadtrat in Personalunion. Das Projekt war allerdings nicht von allzu langer Dauer, die Ballsportgruppe musste wieder schließen.

Nun möchte Grafing seine Hilfsbereitschaft wieder aufleben lassen, zum Heimspiel gegen den Zweitliga-Tabellenführer Leipzig am Sonntag (16 Uhr, Jahnsporthalle): "Als klares Zeichen sind alle Asylbewerber und Helfer eingeladen", schreiben die TSV-Volleyballer auf ihrer Homepage. Ganz uneigennützig ist das auch nicht, denn der Zuschauerschnitt lässt sonntags erfahrungsgemäß zu wünschen übrig. Andererseits setzt Oswald auf Nachhaltigkeit, er plant, bald auch die Ballsportgruppe wieder zu eröffnen.

Gute Zeichen sind das, und sie passen zur Stimmungslage auf dem Feld. Vor einer Woche haben Grafings Volleyballer ihr erstes Saisonspiel gewonnen, glatt mit 3:0 im so wichtigen Kellerduell gegen Stuttgart. Auch die beiden knappen Tiebreak-Niederlagen in Dachau und vor allem gegen Vorjahresmeister Fellbach passen zur positiven Tendenz, die nach der 1:3-Auftaktniederlage in Freiburg deutlich erkennbar ist. Dass er Drittletzter ist, macht den TSV auch nicht wirklich nervös, "wir haben zwei Spiele weniger absolviert als die anderen und schauen deswegen gar nicht so sehr auf die Tabelle", sagt Oswald, der auf Punkte an diesem schweren Doppelspieltag hofft, an dem Grafing vor dem Duell gegen Leipzig bereits am Samstag in Schwaig antritt.

Nahezu alle Spieler sind einsatzbereit vor diesem "Kür-Wochenende", wie es Grafings Trainer Alexander Hezareh nennt, nur Mittelblocker Christian Seitz fehlt aus privaten Gründen. Und Felix Langer, Michael Zierhut, Konstantin Schmid, Fabian Wagner, Benno Voggenreiter sowie all die anderen des großen 15er-Kaders scheinen immer besser in Form zu kommen. "Wir haben einige enge Sätze gewonnen", sagt Hezareh, während Oswald den neuen Trainer lobt: "Wir spielen jetzt noch ein bisschen schneller, taktisch klüger und stellen uns mehr auf den Gegner ein."

Keine ganz schlechte Herangehensweise, zumal die nächsten Gegner nicht gerade leichter werden: In einer Woche kommen der Tabellenzweite Eltmann und der Vorletzte Friedrichshafen in die Jahnhalle. Spätestens dann weiß Grafing, wo es wirklich steht.

© SZ vom 07.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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