95 Minuten dauerte das Kurzprogramm, einschließlich Unterbrechungen, Pausen und Warmspielphasen. Dann durften die Gäste aus Kiel weiterreisen. Und es stand fest: Die Tischtennisfrauen des TSV Schwabhausen haben vorzeitig die Herbstmeisterschaft der zweiten Bundesliga sicher. Nach einem 6:0-Sieg, 18:2 Sätze, souverän wie immer. Eine Partie vor Hinrundenende führen sie die Tabelle mit 18:0 Punkten an. Und für das noch ausstehende Duell im Dezember deutet wenig darauf hin, dass der Favorit schwächeln könnte: Er empfängt den TSV Schwarzenbek, den Tabellenletzten, zu Hause. Es wird wohl eine perfekte Runde werden.
Die hat in den Augen von Trainer Alexander Yahmed zwei Gründe: Erstens habe die neue Kroatin Mateja Jeger an Position zwei besser als erhofft eingeschlagen, zweitens seien auch alle anderen im Team besser geworden. Jeger, 21, sei bei ihrer Verpflichtung "schwer einzuschätzen" gewesen, aber sie habe sich von Anfang an prima eingebracht und sei "von Tag zu Tag stärker geworden", lobt Yahmed. Er trug seinen Teil dazu bei, indem er seiner neuen Schülerin eine aggressivere Rückhand beibrachte. "Die war sehr passiv." Sogar Abwehrspielerin Yang Ting habe mit 33 noch Fortschritte gemacht und ihren Angriff verfeinert. "Seit Jahren denke ich, irgendwann wird sie mal in ein Loch fallen", wundert sich Yahmed, "aber das passiert nicht." Im Gegenteil. Ihre aktuelle Einzelbilanz: 13:1.
Christina Feierabend und Eva-Maria Maier erleben im hinteren Paarkreuz ähnliche Höhenflüge. Und seit nicht nur Jeger/Feierabend, sondern auch Yang/Maier Doppel gewinnen, geht es oft sehr schnell. Wie gegen Kiel: "Wir haben sie überrumpelt", sagte Yahmed. Das übliche Schema: "Nach den Doppeln steht es 2:0, Tinka ist fast nicht zu schlagen, dann steht die Nummer eins gegen Mateja schon unter Druck." Und selbst wenn es in den folgenden Matches fifty-fifty stehe: "Bei unserem Selbstvertrauen gewinnen wir die halt."