Tischtennis:Die 24 Stunden von Ottobrunn

Zum Welttag des Tischtennis veranstaltet der TSV ein Turnier von null Uhr bis Mitternacht. Einer kann darüber nur müde lächeln

Frankreich war gespickt voll, auch in Iran und Indien steckten viele rote Pins. Nur drei waren es in Deutschland, einer nahe München. Die Weltkarte, die man im Internet (www.tt4all.com) sehen kann, zeigte alle Aktionen an, die am vergangenen Mittwoch anlässlich eines Tages stattfanden, der in der öffentlichen Wahrnehmung doch ein wenig hinter den Panama-Papers zurückfiel: Am Mittwoch war Welttischtennistag.

Der TSV Ottobrunn nahm teil, Ehrensache. Es ist der Klub von Carsten Matthias, Geschäftsführer des Bayerischen Tischtennis-Verbands (BTTV). 18 Tische waren aufgebaut, für eine ganze Reihe von Mini-Turnieren à zwölf Spielern. Die zugehörige Turnierserie wird bayernweit im dritten Jahr immer beliebter und wird bereits von anderen Landesverbänden kopiert. Das Besondere in Ottobrunn: Gespielt wurde von 0 bis 24 Uhr.

Die halbe BTTV-Geschäftsstelle hatte Matthias überredet, an einem der Turniere teilzunehmen, darunter Ex-Europameisterin Krisztina Toth und er selbst; sie duellierten sich mit Zweit- und Drittliga-erfahrenen Gegnern. Beginn: 16 Uhr.

Darüber konnte Michael Frick nur müde lächeln - wörtlich. Der Tölzer Kreisligaspieler stand seit Mitternacht am Tisch, fest entschlossen, 24 Stunden durchzustehen. "Es ist ein Test, ob ich es schaffe, 30 Spiele auszuhalten", sagte er während einer kurzen Zigarettenpause am Nachmittag. Um vier Uhr morgens sei wegen zu weniger Starter ein Turnier ausgefallen, leider: "Das war der müdeste Punkt, wir mussten vier Stunden Zeit totschlagen." Seitdem stand er fast pausenlos am Tisch. "Arme und Beine halten noch durch", stellte Frick fest. Blass sah er aus, aber recht zufrieden.

© SZ vom 07.04.2016 / lib - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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