Tischtennis:Chinesische Mauern

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Schwabhausen wehrt sich in Bingen, Yang Ting unterliegt Ding Yaping

Von Andreas Liebmann, Schwabhausen

Für das Schwabhauser Ziehkind Sabine Winter ist die Vorrunde in der ersten Tischtennis-Bundesliga der Frauen prima gelaufen. 12:4 Siege gelangen der Nationalspielerin aus Hechendorf bei Starnberg, die inzwischen für Kolbermoor antritt. Mit dieser zweitbesten Bilanz aller Spielerinnen im vorderen Paarkreuz hat sie maßgeblichen Anteil am guten vierten Platz ihres Teams.

Ihr ehemaliger Klub, der TSV Schwabhausen, hat es da schwerer. Er steht nach der Vorrunde auf dem siebten Rang, einen Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt. Dabei hat auch das aktuelle Team von Trainer Alexander Yahmed eine Topspielerin in seinen Reihen, die Chinesin Yang Ting, die mit 10:5 Siegen auf Rang fünf der Liga-Besten steht. Doch die Bilanzen von Andrea Bakula (4:11), Christina Feierabend (4:7) und Agnes Kokai (1:6) sind negativ. Überraschend kommt das nicht. Nach zwei Zweitliga-Meistertiteln in Serie hatte sich das Team eine Klasse höher nur den Klassenerhalt vorgenommen und liegt im Soll.

Das letzte Auswärtsspiel am vergangenen Sonntag bei der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim ging 3:6 verloren. Bingens Nummer zwei, die 20-jährige Niederländerin Britt Eerland, hatte gegen Yang gleich kampflos aufgegeben - nach einer Patellasehnenentzündung wollte sie ihr Glück offensichtlich lieber im zweiten Einzel gegen Bakula probieren, wo sie mit 4:11, 6:11 und 5:11 jedoch wenig Chancen hatte. Yang konnte sich also schonen, dennoch kassierte sie im zweiten Einzel ihre fünfte Niederlage, mit 11:6, 6:11, 5:11, 9:11 - gegen eine 47-Jährige. Peinlich wird ihr das kaum sein, denn die 47-Jährige heißt Ding Yaping, war mal chinesische Nationalspielerin und steht auf Platz eins des Liga-Rankings. Sie hat ein Spiel mehr gewonnen als Winter (13:4). Am Sonntag bezwang sie zunächst Bakula in 3:0 Sätzen, erstaunlicherweise das erste Mal, dass sie sich gegen die kroatische Angreiferin durchsetzte. Und dann kam es zum Duell der chinesischen Abwehrspielerinnen. "Es war schwer für Tinka", erkannte Abteilungsleiter Helmut Pfeil, Ding habe trotz aller Sicherheit meist besser und schneller in die Offensive gefunden als Yang. Die hatte mit Eva-Maria Maier zuvor ihr Auftaktdoppel gewonnen. Hätten Bakula und Christina Feierabend nach ihrer 2:1-Satzführung gegen Ding und die 30 Jahre jüngere Wan Yuan nachgezogen, wäre sogar ein Unentschieden denkbar gewesen. Dennoch fand Pfeil die Leistung seines Quartetts "hervorragend", es habe dem Favoriten alles abverlangt. Schwabhausens kleiner Vorsprung auf die Abstiegsränge ist übrigens einem überraschenden Remis vom Saisonbeginn zu verdanken - gegen Sabine Winter und den SV Kolbermoor.

© SZ vom 23.12.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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