Tennis:Geballte Träume

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Bei den bayerischen Nachwuchsmeisterschaften in Nürnberg dominieren die Talente aus dem Münchner Raum. Im Finale der U16 setzt sich Anja Wildgruber vom MTTC Iphitos gegen Jana Vanik vom Münchner SC in zwei Sätzen durch.

Von Nico Horn, Nürnberg/München

Nachwuchssportler haben für gewöhnlich Träume. Bei Anja Wildgruber, 16, dürfte das nicht anders sein. Doch will man Großes erreichen, müssen die Träume auch irgendwann in die Tat umgesetzt werden - Wildgruber, eine talentierte Tennisspielerin vom MTTC Iphitos München, weiß das: "Don't let your dreams just be dreams" ist auf ihrem Instagram-Account zu lesen.

Am vergangenen Wochenende könnte zumindest ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen sein. Bei den bayerischen Jugend-Hallenmeisterschaften, die von Freitag bis Sonntag in Nürnberg stattfanden, gewann Wildgruber die Königsklasse, den Wettbewerb der Unter-16-Jährigen. Die Nummer eins der Setzliste konnte damit ihren Meistertitel aus dem Sommer verteidigen. Im rein münchnerischen Finale bezwang sie Jana Vanik vom Münchner SC klar in zwei Sätzen mit 7:5 und 6:1.

Auf dem Weg zum Hallen-Titel in der fränkischen Metropole, der Teil einer Turnierserie ist, war Vanik nicht die einzige lokale Gegnerin Wildgrubers. Bereits am Samstag im Viertelfinale kam es zum internen Iphitos-Duell mit Kimberly Lutz. Ihrer Münchner Teamkollegin ließ Wildgruber an diesem Tag aber keine Chance (6:1, 6:0). Und auch im Halbfinale hatte sie wenig Mühe, Carolin Himmel vom TC Großhesselohe aus dem Turnier zu werfen.

Die Junioren aus München und dem Umland zeigten aber nicht nur in der höchsten Altersklasse gute Leistungen. So war Helene Schnack vom TC Raschke Taufkirchen bei den Jüngsten in der U 11 siegreich. Im Finale konnte sich Schnack nach einem spannenden Duell über drei Sätze mit 1:6, 6:4 und 7:6 gegen Hanna Resch vom TC Aschheim durchsetzen.

Anja Wildgruber (MTTC Iphitos) setzte sich im Finale der U16 gegen Jana Vanik vom Münchner SC in zwei Sätzen durch. (Foto: Jürgen Hasenkopf/imago)

Für Christoph Poehlmann, Referent für Talentförderung und Leistungssport beim Bayerischen Tennis Verband (BTV), waren die Erfolge der oberbayerischen Sportler keine große Überraschung: "Der Ballungsraum rund um München gibt eben einiges her. Dort gibt es viele Tennisspieler, dadurch muss man nicht so weite Fahrtstrecken auf sich nehmen", sagte Poehlmann. Gleichzeitig betonte er die Stärke des Nachwuchses in ganz Bayern. Alia Lex etwa, die Zweite der Setzliste bei den U-16-Juniorinnen, spielt etwa für den TC Zwiesel. Die Schülerin aus dem Bayerischen Wald ist eine der besten deutschen Juniorinnen, musste ihr Halbfinale gegen Jana Vanik aber verletzungsbedingt aufgeben.

Auch die Talente aus Franken wussten mit ihren Leistungen zu überzeugen. So waren etwa Carolina Kühl (TV Fürth 1860) und Yannik Kelm (NHTC Nürnberg) in der Altersklasse U 14 erfolgreich.

Poehlmann, Talentförderer beim BTV, zeigte sich nach dem letzten Ballwechsel der Hallenmeisterschaften 2018 zufrieden. "Trotz der vielen knappen Partien verliefen alle Spiele sehr fair, und unsere Oberschiedsrichter kamen nur selten zum Einsatz", freute er sich über einen nahezu reibungslosen Ablauf des Turniers. Einzig am abschließenden Sonntag kam es zu einigen kleineren Verzögerungen im Spielplan: Ein Schneechaos auf der Autobahn A9 hatte einigen Spielern und Trainern die Anreise nach Nürnberg erschwert, zu Spielabsagen kam es dennoch nicht.

Die Spiele der insgesamt 136 Jugendlichen konnten folglich "in einem ordentlichen Rahmen durchgeführt" werden, wie Poehlmann bilanzierte. Froh war der Turnierdirektor über die Kooperationsbereitschaft der bayerischen Schulen, schließlich hatte das Turnier schon am Freitag begonnen. Auch Anja Wildgruber konnte somit antreten - und wieder einen Schritt zur Erfüllung ihrer Träume machen. Bald soll das auch die internationale Konkurrenz zu spüren bekommen.

© SZ vom 21.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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