SV Heimstetten:Rätselhafter Untergang

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Jeder Schuss ein Gegentreffer: Trainer Christoph Schmitt kann sich die derbe 1:7-Abfuhr im Auswärtsspiel bei Tabellenführer TSV Rain kaum erklären - auch nach sofortiger, doppelter Videoanalyse nicht.

Von Fabian Swidrak, Kirchheim

Es ist schon drei Jahre her, da verlor der Fußballspieler Christoph Schmitt einmal mit dem SV Heimstetten 0:6 gegen die zweite Mannschaft des FC Bayern. Der Fußballtrainer Christoph Schmitt dachte an dieses Spiel zurück, als Heimstetten am Samstag mit ihm an der Seitenlinie 1:7 (0:4) beim TSV Rain am Lech untergegangen war. Trotz dieser Erfahrung sagte Schmitt: "So etwas habe ich noch nicht erlebt. Das war ein unglaubliches Spiel, ein wirklicher Schock."

Schmitt, 32, sagt, er gehöre zur Generation junger Trainer, die nach solchen Spielen nicht einfach abschalten könnten. Am Samstagabend habe er sich das Video des Spiels gleich noch einmal angesehen, am Sonntagvormittag erneut. "Gegen die Bayern damals war das einfach ein großer Qualitätsunterschied. Es hört sich doof an und ich will auch nichts schönreden, aber wir haben in der ersten Halbzeit ordentlich gespielt", sagte er nach der Partie gegen den TSV Rain. "Der Gegner ist viermal vor das Tor gekommen und hat viermal getroffen."

Stefan Müller (9.) und Fabian Triebel (18.) taten das per Kopf. Michael Krabler schoss nach Querpass von Jule Brandt aus kurzer Distanz ein (25.). Michael Knötziger überwand SVH-Torhüter Maximilian Riedmüller, nachdem dieser einen ersten Schuss von Brandt noch hatte abwehren können (33.). "Vor jedem Gegentor haben wir die Bedeutung einzelner Zweikämpfe nicht ernst genommen", sagte Schmitt. In der Halbzeit habe die Mannschaft sich vorgenommen, wenigstens den zweiten Durchgang zu gewinnen. Dann aber der nächste Rückschlag: Heimstettens Verteidiger Maximilian Hintermaier grätschte den Ball ins eigene Tor (61.). Marco Luburic erzielte drei Minuten später den sechsten Treffer. Johannes Müller vom Elfmeterpunkt aus den siebten (73.). Lukas Riglewski gelang das Ehrentor (83.).

"Wir werden uns einige Szenen noch einmal ansehen", sagte Schmitt. Wie genau er mit der deutlichen Niederlage umgehen werde, wisse er aber selbst noch nicht genau. "Wir sind ein junges Trainerteam. Vielleicht muss ich da mal einen erfahrenen Kollegen fragen."

Schon an diesen Mittwoch ist der SV Heimstetten wieder im bayerischen Toto-Pokal gefordert, hat also schon sehr bald die Gelegenheit, das 1:7 vergessen zu machen. Das Problem: Gegner ist ausgerechnet Drittligist SpVgg Unterhaching. "Ich hätte jetzt gerne gegen eine andere Mannschaft gespielt", sagte Schmitt. "Wenn wir da wieder so auftreten, wird es wahrscheinlich eng."

© SZ vom 21.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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