SV Heimstetten:Projekt 100

Lesezeit: 2 min

Tief stehen, hoch verlieren: So ergeht es zurzeit den meisten Gegnern des SV Heimstetten um Orhan Akkurt. (Foto: Claus Schunk)

Das offensivstärkste Team der Bayernliga Süd baut seine Tabellenführung weiter aus. Beim 3:0 gegen Hankofen erzielt es den 70. Saisontreffer.

Vilzing? "Ach ja", sagte Christoph Schmitt mit betonter Gelassenheit, "wir haben das zur Kenntnis genommen, mehr auch nicht." Doch es ist eben so, dass in der Bayernliga Süd weiterhin alles wie geschmiert läuft für den SV Heimstetten. Verfolger Vilzing spielte gegen Dachau nur 1:1, und weil man das eigene Heimspiel gegen die SpVgg Hankofen-Hailing 3:0 (2:0) für sich entschied, ist der Aufstieg in die Regionalliga schon wieder ein kleines Stück wahrscheinlicher geworden. Der Trainer aber sagte: "Wir schauen nur auf uns."

Seinem SV Heimstetten zuzuschauen macht ja auch Spaß in der aktuellen Saison, mit dem Erfolg gegen die Niederbayern liegt die Mannschaft nach wie vor auf einem 100-Tore-Kurs. 20 der bislang 70 Treffer hat Sebastiano Nappo erzielt, der auch diesmal wieder den Anfang machte: Der 22-jährige Angreifer traf mit einem Schuss aus rund 20 Metern, auf dem Kunstrasen schlug sein Aufsetzer unhaltbar ein. Der Gegner sei erwartungsgemäß recht defensiv in die Partie gestartet, sagte Schmitt. Ein Zufallsprodukt war der Führungstreffer per Distanzschuss jedoch nicht: "Wir sind nach einem Ballverlust schnell ins Gegenpressing gekommen und haben dann den Gegner ungeordnet erwischt", sagte Schmitt. Genau so wolle man die Tore machen. Orhan Akkurt legte in der 30. Minute nach, er schloss einen Angriff über den Flügel mit einem Schuss aus kurzer Distanz ab, der Routinier stand am ersten Pfosten ungedeckt. Das Spiel schien gelaufen - und offensichtlich sahen das auch einige Heimstettener Spieler so. "Wir haben es dann heruntergespielt. Wir haben das Nötigste getan, aber auch keinen Schritt mehr", sagte der Coach, der das bei aller Zufriedenheit mit dem Ergebnis nicht gutheißen wollte. So richtig erklären konnte Schmitt sich das nicht, einer von mehreren Gründen sei womöglich das Fehlen von Daniel Steimel, der zurzeit in den USA lebt. "Er ist einer, der 90 Minuten aggressiv gegen den Ball spielt, egal wie es steht."

Spannend wurde es aus Sicht des Trainers aber trotzdem nicht mehr, auch wenn Hankofen in zwei Situationen falsche Abseitsentscheidungen der Schiedsrichter monierte. Kurz vor Schluss traf dann Abwehrspieler Christoph Mömkes per Kopf, es war sein zweiter Saisontreffer. Der Assist ging an Nappo, der die Ecke geschlagen hatte. "Ich glaube, Hankofen hat einmal aufs Tor geschossen", sagte Schmitt, der am kommenden Samstag beim TSV Landsberg, einem weiteren Gegner vom Tabellenende, ein ähnliches Spiel erwartet. Doch zurzeit gilt für die meisten Gegner Heimstettens so oder so: tief stehen, hoch verlieren.

© SZ vom 12.03.2018 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: