Segeln:Gold-Fisch statt Medaillenrennen

Foto: Lars Wehrmann (Foto: N/A)

Einem Duo des Deutschen Touring Yacht Clubs springt bei einer Regatta vor Argentinien ein wahrhaft dicker Fisch ins Boot

Dass es sich um Segler-Latein handelt, konnten Nadine Böhm (links) und Ann-Christin Goliaß aufgrund mehrerer Zeugen glaubhaft widerlegen. Was den beiden Seglerinnen vom Deutschen Touring Yacht-Club passiert ist, will man dennoch kaum glauben. Bei der Weltmeisterschaft in Argentinien war das Revier vor La Plata schon wegen der vielen Wasserpflanzen, die das Gewässer teilweise zuwucherten, äußerst schwer zu segeln. Doch die beiden Tutzingerinnen bekamen ein weiteres Problem zu lösen: Beim Training sprang ihnen im wahrsten Sinne des Wortes ein dicker Fisch ins Boot. Immerhin war es kein Piranha, sondern ein Dourado (engl. Golden Dorado), ein goldfarbener Forellen-Raubsalmler. Der ist zwar auch ein Raubfisch, aber ein äußerst schmackhafter. Dem Vernehmen nach landete er auf dem Grill. Die Regatta lief nicht nach Wunsch, die Seglerinnen landeten im geschlagenen Feld. Zwei Wochen später segelte das DTYC-Duo bei der Princesa Sofia Trofeo vor Palma de Mallorca auf den 18. Rang, war damit das beste deutsche Frauen-Boot.

Seit Dienstag segeln Böhm/Goliaß bei der Europameisterschaft an selber Stelle, gleichzeitig das dritte und letzte Qualifikationsrennen für die Olympischen Spiele in Rio. Die Chance der Tutzingerinnen ist aber nur noch theoretischer Natur, denn der Vorsprung ihrer Nationalmannschaftskolleginnen Annika Bochmann und Marlene Steinherr ist kaum einzuholen.

© SZ vom 07.04.2016 / toe - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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