Motorsport:Mit Ruhm bekleckert

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Doku "Speed, Mud & Glory" über Deutschlands besten Speedwayfahrer Martin Smolinski startet in München.

Von Ralf Tögel, München

Es war einmal ein kleiner Olchinger Junge, der mit großen Augen die Speedway-Rennen im heimischen Stadion verfolgte. Und beschloss, irgendwann Weltmeister zu werden. So habe alles begonnen, erzählt jedenfalls Martin Smolinski. Und der sollte es wissen. Schließlich war Smolinski der kleine Junge, der, mittlerweile 30 Jahre alt, zum besten deutsche Speedway-Profi gereift ist. Zum Weltmeistertitel hat es zwar noch nicht gereicht, aber er ist der erste Deutsche, der einen Grand Prix, also einen Weltmeisterschaftslauf, gewonnen hat.

Der Münchner Filmemacher Dee Dee Wallauer hat dem Olchinger Jungen nun zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt. Wallauer hat den Spitzenpiloten drei Jahre lang begleitet und ein Werk geschaffen, das sich nicht nur durch phantastische Aktionsbilder von hoher Qualität auszeichnet, der Dokumentarfilmer gibt auch einen nicht alltäglichen und interessanten Einblick hinter die Kulissen und damit in das fordernde und harte Tagesgeschäft eines Speedway-Profis.

Aus dem Leben eines Leinwandhelden: Martin Smolinski (Mitte) genießt nach seinem Grand-Prix-Erfolg in Neuseeland eine Sektdusche. (Foto: Imago)

Wegbegleiter, Teammitglieder und Kollegen kommen zu Wort, unter ihnen der englische Topfahrer Lee Richardson, der im Mai 2012, also während Wallauer an seinem Film arbeitete, im Alter von 33 Jahren bei einem Speedway-Rennen im polnischen Breslau tödlich verunglückte. Nicht zuletzt Richardson erinnert an die Gefahren in diesem Rennsport. Wallauer zeichnet auch durch Szenen aus vergangenen Jahrzehnten, in denen unter anderem die deutsche Speedway-Legende Egon Müller mitwirkte, ein faszinierendes Porträt dieser Sportart.

Um den 70-minütigen Film fertigstellen zu können, mussten Smolinski und das Film-Team unter anderem eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben rufen, bei der Geld von freiwilligen Unterstützern eingesammelt wurde.

Die Mühen haben sich gelohnt. Speed, Mud & Glory ist nicht nur für Motorsport-Fans ein interessanter und gut verpackter Blick in den Sandbahn-Kosmos, der in ausgewählten Kinos zu sehen ist; nach der Aufführung am Mittwoch im Münchner Monopol noch drei Mal in der Region (5. März, Werkstattkino München, 20.30 Uhr; 15. und 18. März, Gröbenlichtspiele Gröbenzell, jeweils 11 Uhr). Und wie es sich gehört, haben die Macher eine Intention. Smolinski sagt: "Wir wollen beitragen, den Sport in Deutschland wieder populärer zu machen."

© SZ vom 26.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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