Leichtathletik:Himmelhoch hüpfend

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In Gräfelfing kratzen die besten Stabhochspringer an Rekorden

Von Alexander Mühlbach, Gräfelfing

Irgendwann kommt Matthias Schimmelpfennig an den Punkt, an dem er nicht mehr weiß, ob er nun fröhlich oder traurig sein soll. Für den Organisator des Gräfelfinger Stabhochsprungmeetings geht es an diesem Wochenende um viel. Nicht nur darum, an zwei Tagen (Samstag/Sonntag 11.30 Uhr, Finals Sonntag 15.15 Uhr) einem Rekordteilnehmerfeld von 141 Stabhochspringern die besten Bedingungen zu ermöglichen. Sondern um die Frage, wohin sich die Veranstaltung in den nächsten Jahren entwickeln wird. Bleibt das "Touch the Clouds" ein Wettkampf für die besten Stab-Artisten aus Süddeutschland? Oder schafft es den internationalen Durchbruch?

Athleten aus acht Nationen, darunter Slowenien, Norwegen und Neuseeland, haben sich für das Wochenende angekündigt. Mit Mareks Arents ist sogar ein lettischer Olympia-Teilnehmer dabei, der mit einer Bestleistung von 5,65 Metern das Gräfelfinger Meeting alleine auf ein neues Niveau heben könnte; der bisherige Meetingrekord liegt bei 5,20 Metern. Nur weiß Schimmelpfennig nicht, ob alle internationalen Athleten tatsächlich auftauchen: "Deren Manager haben zwar alle zugesagt, aber seitdem haben wir nichts mehr von den Athleten gehört."

Diese Unsicherheit ist der Punkt, der Schimmelpfennig traurig machen würde, wenn er daraus nicht auch einen positiven Schluss ziehen könnte: "Als wir vor zehn Jahren angefangen haben, hat doch niemand gedacht, dass wir solche Athleten auf uns aufmerksam machen könnten." Damals hatten sie ganz klein angefangen: 300 Euro Budget und nur 21 Athleten, wovon der Beste 4,25 Meter überqueren konnte. An diesem Wochenende sind alleine 13 Athleten dabei, die höher als fünf Meter springen können.

Dabei, sagt Schimmelpfennig, hat sich in den vergangenen Jahren nicht allzu viel am Konzept geändert. Im Gegensatz zu anderen großen Leichtathletik-Veranstaltungen fließen für die Athleten keine Antrittsgelder. Stattdessen setzen sie in Gräfelfing auf andere Besonderheiten: Die Präsentation der besten Athleten findet auf einem Kran statt, die Zuschauer sind näher dran als bei anderen Wettkämpfen im Stadion, dazu werden Biomechaniker an diesem Wochenende die Sprünge auswerten und die Daten den Trainern zur Verfügung stellen. "So eine Veranstaltung ist einmalig in Deutschland", sagt Schimmelpfennig - und wirkt dabei eigentlich doch ganz fröhlich.

© SZ vom 28.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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