Leichtathletik:Hering darf zur WM

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Ziel erreicht: Dreimal war Christina Hering zuletzt deutsche Meisterin, ihre Ambitionen sind längst international. Nach Olympia in Rio hat sie es nun auch zur WM in London geschafft. (Foto: Claus Schunk)

Der Deutsche Leichtathletik-Verband nominiert die 800-Meter-Läuferin der LG Stadtwerke München nach abgelaufener Frist für London nach.

Von Andreas Liebmann, München

Es war weit schwieriger als gedacht, und zuletzt hatte Christina Hering nicht mehr damit gerechnet. Doch seit diesem Montag steht fest: Die 800-Meter-Läuferin von der LG Stadtwerke München hat ihr Saisonziel erreicht. Sie wird nicht nur bei der Universiade in Taipeh (19.-30. August) starten, sondern zuvor auch bei der Weltmeisterschaft in London (4.-13. August). "Ich werde im August nicht viel daheim sein", sagt die Studentin, aber gut so: "Ich hatte mir ja beides vorgenommen."

Allerdings hatte sie nicht erwartet, dass ihr die WM-Qualifikationsnorm des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) von 2:01,00 Minuten Probleme bereiten könnte - ihre Bestzeit liegt bei 1:59,54. Doch genau das passierte. Mal blies der Wind zu stark, mal war das Feld zu langsam, mal fehlten Winzigkeiten, allmählich verkrampfte sie - und irgendwann war die Frist abgelaufen. Erst danach, am vorigen Dienstag in Bellinzona/Schweiz, passte alles. Hering lief 2:00,77 und postete auf ihrer Facebookseite ein Foto von sich mit breitem Grinsen, darüber ein: "Endlich!"

Wenigstens habe sie sich damit bewiesen, dass sie diese Zeit laufen könne, sagte die 21-Jährige. Zwar wusste Hering durchaus, dass ein kleines Zeitfenster für den DLV blieb, um Athleten nachzunominieren, doch darauf traute sie sich nicht zu hoffen. "Ich hatte damit abgeschlossen", sagte sie. Dass sie der DLV am Montag doch nachträglich ins WM-Aufgebot berief, habe sie "total überrascht". Man solle eben nie aufgeben. Sie wolle nun in London zeigen, dass sie zu Recht mitgenommen werde. 2016 sei ihr die Olympianorm für Rio viel leichter gefallen, "da war ich im Mai in Topform - im August in Rio dann leider nicht mehr." Diese Frühform habe man diesmal vermeiden wollen. Nun, glaubt Hering, habe sie noch einiges Potenzial.

© SZ vom 25.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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