Er stand - mal wieder, muss man sagen - zwischen den internationalen Größen seiner Sportart, und dieses Mal ist das Guido Müller ganz besonders aufgefallen. Am vergangenen Wochenende ist der Münchner, der für den TSV Vaterstetten startet, zum dritten Mal vom Weltverband IAAF als Senioren-Leichtathlet des Jahres ausgezeichnet worden; für die Fotos posierte er neben den neuen Weltleichtathleten, dem französischen Stabhochsprung-Olympiasieger Renaud Lavillenie und eben Neuseelands Kugelstoßerin Valerie Adams: 1,93 Meter groß, Oberarme dick wie Autoreifen. "So was habe ich noch nie gesehen", bekannte Müller, 75.
Ansonsten kannte er das Prozedere. Als erster Mann ist der vielfache Weltrekordhalter über 100, 200 und 400 Meter bereits zum dritten Mal mit der Auszeichnung bedacht worden. "Ich empfinde das als große Ehre", sagte er nach der Rückkehr am Mittwoch. Die schillernde Gala in Monte Carlo, mit viel Prominenz und noch mehr Funktionären, fand erstmals nicht in einem Luxushotel, sondern einem Zirkuszelt statt. Neben Müller wurde Lavinia Petrie, 70, zur "Masters Athletin des Jahres" gewählt, wie es offiziell heißt. Die australische Langstreckenläuferin ist weit weniger riesig.