Landesliga:Falscher Moment

Lesezeit: 2 min

Ecke, Kopfball, Tor: Valentin De La Motte (li.) brachte Neuried aus fünf Metern mit seinem 1:0 auf die Siegerstraße. (Foto: Niels P. Joergensen)

Neuried bezwingt Karlsfeld nach dem 0:0 mit 2:1 und schickt die Eintracht in die Bezirksliga.

Von Christian Bernhard, Karlsfeld

Luigi Marseglia hatte Neuried am Donnerstag mit einem guten Gefühl verlassen. Der Trainer des TSV Eintracht Karlsfeld gab nach dem 0:0 im Landesliga-Relegations-Hinspiel beim TSV Neuried zu, dass spielerisch noch Luft nach oben sei. Zuhause, sagte er, ist es aber etwas anderes. Dieses Versprechen konnte sein Team am Sonntag nicht einhalten. Neuried gewann das Rückspiel gegen lange Zeit viel zu ängstlich agierende Karlsfelder mit 2:1 (1:0) und schickte die Eintracht damit wieder in die Bezirksliga. "Wir haben in den falschen Momenten die Fehler gemacht", sagte Marseglia und sprach von einer "großen" Enttäuschung. Neuried trifft nun in der zweiten Relegations-Runde auf Jetzendorf, das Eching bezwungen hat. Das Hinspiel findet am kommenden Donnerstag statt. Neurieds Trainer Davide Taurino erwartet sich dann "so viel wie davor: gar nichts". Die Relegationsspiele seien immer noch ein Bonus, erklärte er, "aber jetzt sind wir einen Schritt näher dran".

Marseglia konnte wie erhofft auf seinen Topstürmer Michael Dietl setzen. Der 27-Jährige, der im Hinspiel verletzungsbedingt nicht zum Einsatz gekommen war, hatte in der Landesliga-Saison zehn Tore erzielt und acht vorbereitet. Taurino nahm im Tor einen Wechsel vor, statt Valentin Grabmaier hütete Filip Sukan den TSV-Kasten. Wie schon im Hinspiel taten sich beide Mannschaften anfangs schwer, in den gegnerischen Strafraum zu kommen. So musste man bis zur 25. Spielminute warten, um die erste gute Torchance zu sehen. Die hatte es aber in sich: Nach einer Flanke von der rechten Seite kam Neurieds Nikola Sirovec fünf Meter vor dem Tor freistehend zum Kopfball, streifte den Ball aber nur. Dieser ging ins Toraus - und Schiedsrichter Christian Keck schickte beide Mannschaften aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen für eine Trinkpause an die Seitenlinie.

Karlsfeld fehlten trotz der Anwesenheit von Dietl die Ideen. Anders die Neurieder, die sich im Hinspiel keine gefährliche Torchance erspielt hatten. Sie wurden immer zielstrebiger und sorgten dafür, dass Keeper Dominik Krueger einiges zu tun hatte. Eintracht-Offensivaktionen? Gab es bis zur Pause nicht mehr. Taurinos Videostudium vom Hinspiel hatte sich bezahlt gemacht. Neuried war spritziger und setzte das um, was Marseglia verlangt hatte: Und sie belohnten sich noch vor dem Halbzeitpfiff für ihren Aufwand. Nach einer Ecke traf Valentin De La Motte aus fünf Metern Torentfernung per Kopf zum 1:0 (47.). Unter kräftigem Applaus der zahlreichen Neurieder Anhänger ging es für die Taurino-Mannschaft in die Kabine, De la Motte wurde auf dem Weg dorthin mehrfach geherzt und geknuddelt.

Marseglia reagierte, für Thomas Oswald kam der offensive Fitim Raqi ins Spiel. Doch die Gäste machten gleich da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten: Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte Florian Kröss nach schöner Vorarbeit von Lennart Hasenbeck auf 2:0. Nur wenige Minuten später hätte Neuried alles klarmachen können, doch Hasenbeck schoss einen Foulelfmeter weit über das Tor (56.). Statt 3:0 stand es kurz darauf nur noch 2:1 aus Neurieder Sicht, Dietl hatte am langen Pfosten eingenickt (63.). Das Tor gab den Karlsfeldern Aufschwung, plötzlich waren sie im Spiel und machten Druck. In der Neurieder Defensive gab es erhöhten Gesprächsbedarf, die Eckbälle häuften sich. Doch die Eintracht traf nicht mehr - und muss nun wieder in die Bezirksliga.

© SZ vom 29.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: