Handball:Umsonst gestemmt

Lesezeit: 2 min

Gröbenzeller Frauen unterliegen Waiblingen knapp mit 29:31

Von Lisa Meyer, Gröbenzell

Es war eine vielversprechende Konstellation: Zum einen die SG VfL Waiblingen, die den Anschluss an die Tabellenspitze halten und sich in Gröbenzell den dritten Platz zurückerobern wollte. Zu Saisonbeginn hatte der bis zum Spiel an Tabellenplatz vier notierte Klub offensiv verkündet, bis spätestens 2015 in die zweite Liga aufsteigen zu wollen. Der Kader wurde nahezu komplett ausgetauscht, die Zugänge gar "auf ihre professionelle Einstellung hin geprüft". Der ehemalige Bundestrainer Dago Leukefeld kam als sportlicher Berater und holte prompt die slowakische Nationalspielerin Simona Pilekova. Auf der anderen Seite der HCD Gröbenzell, punktgleicher Tabellendritter, ebenfalls gut verstärkt, der einen Platz im vorderen Drittel anstrebt, enorm heimstark ist und recht locker ins Spitzenspiel gehen konnte.

Denn um den Traum vom Aufstieg nicht schon nach der Hinrunde begraben zu müssen, musste Waiblingen gewinnen. Schwer genug, nach einem holprigen Saisonstart hatte der HCD die letzten fünf Spiele in Folge gewonnen und sich so auf Rang drei der Tabelle gespielt, dort wollte man bleiben. Es misslang knapp, Waiblingen gewann 31:29 (16:11) und überholte damit Gröbenzell, das nun auf Platz vier gerutscht ist.

Die Gegenstöße verhindern, die starke Kreisläuferin in den Griff kriegen und Pilekova stoppen - das waren die Vorgaben von HCD-Trainer Hendrik Pleines. Zu Beginn schien dies zu gelingen, doch nach ausgeglichenen 15 Minuten verlor der HCD den Faden. "Wir haben es nicht geschafft, Pilekova auszuschalten. Sie ist einfach enorm stark und konnte machen, was sie wollte", stellte Pleines fest. Doch auch mit bis zu sechs Toren Rückstand gab Gröbenzell nie auf, kämpfte sich in der letzten Viertelstunde bis auf ein Tor heran, allein der Ausgleich wollte nicht gelingen. Vor allem Vera Balk (11 Tore) und Sina Fischer (8) stemmten sich vehement gegen die Niederlage, letztendlich ohne Erfolg.

Alles gegeben: Auch die acht Treffer von Sina Fischer sind gegen den Favoriten aus Waiblingen zu wenig. (Foto: Günther Reger)

"Wir haben stark gekämpft und zwischenzeitlich mutig, offensiv und aggressiv verteidigt. So konnten wir den Gegner phasenweise zu Fehlern zwingen und unser eigenes Tempospiel aufziehen", zeigte sich Pleines nicht unzufrieden. Leider sei es nicht gelungen, den Ausgleich zu erzielen. "Wir hatten drei, vier Mal wirklich gute Chancen dazu, immer haben uns kurz zuvor die Nerven versagt. Das war aus meiner Sicht der Knackpunkt des Spiels, davon haben wir uns nicht mehr erholt." Außerdem sei ein Topteam wie Waiblingen nicht zu schlagen, wenn nicht die ganze Mannschaft in Topform auflaufe. Neben Fischer und Balk hätte es noch zwei, drei weitere Spielerinnen gebraucht, die das Spiel hätten prägen müssen. Dramatisch wollte Pleines die Niederlage nicht sehen: "Ich denke, wir gehören zu den fünf, sechs Teams, die die ersten Plätze unter sich ausmachen. Wir haben gezeigt, dass wir mit einem Gegner, der unbedingt aufsteigen möchte und entsprechend eingekauft hat, über weite Strecken mithalten können. Wir waren in einzelnen Spielphasen sogar stärker und ich denke, darauf kann man stolz sein."

Am kommenden Wochenende wartet ein weiterer Gegner mit Aufstiegsambitionen auf den HCD: der Tabellenzweite TSG Ketsch. Eine ähnlich schwierige Aufgabe, wie Pleines weiß: "In Ketsch haben wir zwar im vergangenen Jahr gewonnen, aber aus meiner Sicht spielen sie diese Saison noch einmal deutlich stärker und disziplinierter." Allemal eine vielversprechende Konstellation.

© SZ vom 24.11.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: