Handball:Spaß im Süden

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Tizian Maier und seine Teamkameraden vom TuS Fürstenfeldbruck haben derzeit oft Grund zur Freude. (Foto: Günther Reger)

Dritter Sieg im dritten Spiel: Drittligist TuS Fürstenfeldbruck verteidigt im Spitzenspiel gegen Pfullingen Platz eins

Von Ralf Tögel, Fürstenfeldbruck

Der Osten, da waren sich Spieler und Trainer des TuS Fürstenfeldbruck einig, ist ihnen entgegengekommen. Genauer gesagt, die Art Handball, die in der Ost-Gruppe der dritten Liga gespielt wird. Denn dort gibt es viele Teams mit Legionären, die nicht selten über ihren Zenit hinaus sind. Handball mit eher traditionellem Zuschnitt, im Zentrum das Positionsspiel, abhängig von der individuelle Stärke einzelner Akteure. Die offensive Brucker Abwehr, beweglich und aggressiv, machte diesen Mannschaften besonders zu schaffen. Ebenso das schnelle Angriffsspiel, der TuS zelebriert einen technisch versierten Tempohandball. Deshalb war das die große Unbekannte vor der aktuellen Spielzeit, wie der TuS wohl im Süden zurecht kommen wird.

Nach drei Spielen kann man attestieren: prächtig. Auch das dritte Spiel beim VfL Pfullingen hat der TuS Fürstenfeldbruck gewonnen, zeigte beim 34:30-Auswärtssieg zudem die bisher beste Leistung. Bruck führt das Klassement weiter an, auch weil die Niederlage Pfullingens erste Minuspunkte bedeutete. Es war das Spitzenspiel Erster gegen Zweiter, in der frühen Saisonphase freilich ohne nachhaltige Bedeutung, aber auch mehr als ein Fingerzeig. Denn wie die Brucker favorisiert auch der Traditionsklub aus Baden-Württemberg, der 2002 bis 2006 noch erstklassig war, den südlichen Handballstil. Eine offensive Abwehr soll Ballverluste beim Gegner provozieren, die dann mittels schnellem Umschaltspiel per Konter abgeschlossen werden. Pfullingen hat wie der TuS ein sehr junges Team, der älteste Spieler ist 25 Jahre alt. Waren die Brucker im vergangenen Jahr das jüngste Team der Liga, ließ sie der Gruppenwechsel in dieser Sparte ins Mittelfeld fallen. Zwei ähnlich strukturierte Kontrahenten also, doch zum Leidwesen des VfL praktizierten die Gäste ihr Spiel nahe an der Idealform. "Für unsere Verhältnisse haben wir 40 Minuten fast perfekt gespielt", gab Wild zu Protokoll.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase (11:11, 19.) legten die Brucker einen furiosen Zwischenspurt hin, führten zur Pause mit 19:13 Toren und hielten die Schlagzahl auch nach dem Wechsel hoch. "Beim 21:13 war das Spiel entscheiden", so Wild, fortan konnte sich seine Mannschaft damit begnügen, "das Ergebnis zu verwalten". Bis zur 35. Minute musste Wild zwei Fehlwürfe sowie ebenso viele technische Fehler notieren, beides überragende Werte. Beleg für die außerordentliche Brucker Leistung war auch der Szenenapplaus von den 800 Pfullinger Zuschauern. Näher als fünf Treffer ließ der TuS die Württemberger dank einer überzeugenden Vorstellung nicht mehr herankommen, Wild bedachte Keeper Michael Luderschmid, Abwehrchef Korbinian Lex, der zudem drei Treffer beisteuerte, und den zehnfachen Torschützen Markus Hoffmann mit Sonderlob.

Spätestens mit diesem Auftritt hat sich der TuS in den Favoritenkreis gespielt, doch davon will Trainer Wild nichts hören. Er erinnert an das Heimspiel gegen Mundenheim: "Da waren wir grottenschlecht." Der TuS gewann 28:23.

© SZ vom 20.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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