Handball:Botschaft aus Frankreich

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Weltmeister Dominik Klein ist das Gesicht der Handball-WM in München. Er soll dem in Südbayern darbenden Sport wieder Strahlkraft verleihen.

Von Ralf Tögel, München

Erst zur Champions-League-Endrunde nach Köln, dann zum WM-Testspiel nach München: Dominik Klein. (Foto: Mads Dalegaard/imago/Ritzau Scanpix)

Endlich konnte Dominik Klein die Anwesenden wieder einmal mit einem "Servus" begrüßen, anstatt eines "Salut". Der 34-Jährige ist Handball-Profi beim HBC Nantes, sehr erfolgreich im Übrigen, Ende Mai führt ihn sein Beruf nach Köln zum Final-4-Turnier der Champions League, für das sich der französische Topklub qualifiziert hat. Dass Klein nun entspannt bei einem Pressetermin im Münchner Olympiapark saß, war möglich, da Nantes die Endrunde im französischen Pokal verpasst hatte, Klein war also ein paar Tage abkömmlich.

Es gab ja auch Wichtiges zu verkünden im fernen Bayern, denn im Januar 2019 sind Deutschland und Dänemark Ausrichter der Handball-Weltmeisterschaft, die Olympiahalle zu München wird dabei Spielort einer WM-Gruppe sein, mit mindestens einer Spitzenmannschaft: Entweder wird Titelverteidiger Frankreich oder Doppel-Olympiasieger Kroatien als Gruppenkopf gesetzt sein. "Wenn die Kroaten hier spielen, dann wird das Dach der Olympiahalle wegfliegen", spielte Klein auf die bekannt große Leidenschaft der Fans aus dem Balkan an. Der Weltmeister von 2007 wurde in München als WM-Botschafter vorgestellt, in dem Weltturnier sieht vor allem der Bayerische Handballverband (BHV) eine große Chance für einen Imagegewinn der Sportart im südbayerischen Raum. "Es ist eine riesen Chance für uns im Süden, unsere Sportart darstellen zu dürfen", betonte BHV-Präsident Georg Clarke. Und dafür sei Sympathieträger Dominik Klein, dessen Weltkarriere im bayerischen Obernburg und später in Großwallstadt ihren Ursprung hatte, "eine sehr wichtige Person". Denn die Zeiten, in denen der Münchner Raum zwei Bundesligisten beherbergte, sind seit zweieinhalb Jahrzehnten vorbei. Um mit der WM Werbung für Handball zu betreiben, hat der BHV sein Personal extra um eineinhalb Stellen aufgestockt, wie Clarke berichtete, es werden Vereine angesprochen, Wettbewerbe in Schulen und Universitäten veranstaltet und so versucht, dem Sport einen nachhaltigen Schub zu geben.

Bis zum nächsten Januar müssen die Fans aber nicht warten, bereits am 6. Juni beginnt die Kampagne mit einem hochkarätigen Doppelspieltag: Erst empfängt die Frauen-Nationalmannschaft Polen (17.30 Uhr) in der Olympiahalle, dann die Männer den WM-Zweiten Norwegen (20 Uhr). Natürlich wird Dominik Klein dabei sein, er sei ja "das Gesicht der WM in München", wie Clarke betonte.

© SZ vom 05.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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