Am Samstag findet wieder ein Liga-in-der-Liga-Duell statt, zumindest wenn man eine Aussage des Fußballtrainers Frank Schmöller etwas weiterspinnt. Dessen Bayernliga-Spitzenreiter SV Pullach empfängt dann nämlich den Verfolger FC Pipinsried, und diese beiden hätten gemeinsam mit dem drittplatzierten TSV Rain längst "eine eigene Liga gegründet", sagt Schmöller, quasi eine Art eingebettete Champions League. Aus dieser Einschätzung spricht keineswegs Geringschätzung gegenüber dem großen Rest der Spielklasse, sondern Hochachtung vor der erstaunlichen Qualität dieses Trios. Mit 66 (Pullach) oder auch 62 Punkten (Pipinsried) wäre man in den allermeisten Fällen längst allen Verfolgern enteilt, sagt der Trainer. Entsprechend freue er sich riesig auf diese Partie "auf Augenhöhe".
An seiner Mannschaft schätzt er zurzeit besonders, dass sie auch gegen vermeintlich leichtere Gegner stur "ihr Programm durchzieht, das finde ich beeindruckend". In diese Kategorie zählt auch der SV Raisting, den die Pullacher am Mittwochabend im Nachholspiel auswärts 2:0 (1:0) bezwangen, es war ihr 14. Sieg in Serie. "Es war eine einseitige, klare Angelegenheit", fand Schmöller, "unser Torwart musste in der ersten Halbzeit nicht ein Mal eingreifen." Das 0:1 (14.) entsprang einer Kombination über die rechte Seite, an deren Ende Moritz Wolf-Weisbrod den Ball in den Strafraum zurücklegte, wo Torjäger Orhan Akkurt mal wieder dort stand, "wo Orhan eben steht", wie Schmöller sagte - in diesem Falle dort, wo er nur noch den Fuß hinhalten musste. Das 2:0 (50.) erzielte Andreas Roth nach weitem Diagonalpass von Alexander Benede, indem er den Ball über den herauseilenden Torwart lupfte. "Vielleicht hätten wir einige Konter ruhiger zu Ende spielen können", sagte Schmöller, aber sei's drum: Das kann man ja dann am Samstag machen, in der Champions League.