Fußball-Bayernliga:Schwindel statt Spannung

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FC Unterföhring gibt in Überzahl Führung aus der Hand

In den jüngsten sechs Bayernligapartien hat der FC Unterföhring nur ein Gegentor kassiert. Der TSV Landsberg dagegen plagte sich mit arger Ladehemmung herum, kein Treffer gelang den Männern vom Lech in den vergangenen vier Partien. Beim direkten Aufeinandertreffen am Samstag in Landsberg endeten diese beiden Serien auf kuriose Art und Weise: Am Ende hieß es 3:3, wobei Landsberg beim Stand von 1:2 in Unterzahl schon besiegt zu sein schien und dann doch noch einmal eindrucksvoll zurückkam. "Das hängt mit dem Spannungsabfall in meiner Elf nach dem Verzicht auf einen möglichen Regionalligaaufstieg zusammen", sagt FCU-Trainer Andreas Pummer. "Ich bin mir sicher, dass wir klar gewonnen hätten, wenn es noch um etwas gegangen wäre."

Föhring startete furios, schon in der achten Minute gelang Andreas Faber mit einem sehenswerten Heber über Landsbergs Torwart Tobias Heiland das 0:1. Leo Mayer und Atilla Arkadas vergaben klare Möglichkeiten, das Ergebnis frühzeitig deutlicher zu gestalten, dann ging Daniel Jungwirth bei einer Einzelaktion im Sechzehner zu Boden, den folgenden Elfmeter vergeigte Faber jedoch leichtfertig. "Die letzten Strafstöße hat er alle souverän und knallhart versenkt und diesmal wackelt er mit dem Hintern und löffelt den Ball mit der Innenseite drüber", grantelte Trainer Pummer, dessen Fazit nach Hälfte eins dennoch positiv ausfiel: "Wir waren richtig gut, hatten drei Hundertprozentige, der Gegner blieb ohne Torchance."

Als Yasin Yilmaz mit einem direkt verwandelten Freistoß auf 0:2 erhöhte (49.) setzte wohl keiner der 200 Zuschauer noch einen Euro auf die Gastgeber, doch dann verkürzte Philipp Siegwart aus heiterem Himmel auf 1:2 und düpierte dabei die gesamte Unterföhringer Abwehr (52.). Es folgte der Platzverweis gegen Landsbergs Torwart Heiland, der 30 Meter vor dem Tor einen Schuss von Faber mit den Händen abwehrte (58.). Die TSV-Vertreter zeigten sich überrascht, Heiland sei angeschossen worden. Darüber konnte Pummer nur lachen: "Über diesen Platzverweis gibt es keine zwei Meinungen. Aber mit den Regeln hatten es die Kollegen nicht so."

Doch der FCU kam in Überzahl gar nicht mehr zurecht, abermals Siegwart (70.) und Sebastian Nuscheler (73.) drehten das Spiel, plötzlich führte Landsberg. "Das waren schwindlige 20 Minuten, wir haben absolut amateurhaft agiert und billigste Gegentore kassiert", schimpfte Pummer. Erst kurz vor Schluss erholte sich Föhring und entwickelte noch einmal Druck. Jungwirth glich nach feiner Kombination zum 3:3 aus (88.), in der Nachspielzeit hatte Dominik Hofmann sogar noch das Siegtor auf dem Fuß, wurde jedoch geblockt.

© SZ vom 02.05.2016 / stga - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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