Fußball-Bayernliga:Phänomen mit Köpfchen

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Torjäger Orhan Akkurt bringt Heimstetten auf die Siegerstraße

Es ist ja nicht so, dass Orhan Akkurt jede Chance verwerten würde, die sich ihm bietet. Doch seine Quote ist allemal gut genug, um vom SV Heimstetten das Prädikat "Phänomen" zu erhalten. Am Samstag beim TSV Kottern, erzielte der Angreifer bereits seinen 17. Saisontreffer. Obendrein die wichtige 1:0-Führung bei einem Gegner, der einerseits gegen den Abstieg spielt, andererseits im eigenen Stadion zuletzt namhafte Kontrahenten geschlagen hatte. Akkurt jedenfalls sorgte maßgeblich dafür, dass Heimstetten mit 3:1 (1:0) einen "hochverdienten Sieg" einfuhr, wie Manager Michael Matejka fand.

Schon zur Halbzeit hätten die selbstbewusst auftretenden Gäste deutlich höher führen können, doch trotz einer starken Anfangsphase blieb die Partie zunächst torlos. Lukas Riglewski, der in den beiden vorigen Partien vier Tore erzielt hatte, scheiterte in der dritten Spielminute an Kotterns Keeper Michael Liebherr. Wenig später setzte Akkurt einen Schuss aus fünf Metern Entfernung über den Kasten. "Dann hat auch unser Torwart ein bisschen was zu tun bekommen", erzählt Matejka. Marijan Krasnic musste im Eins-gegen-eins gegen Roland Fichtl klären. Doch seine zweite große Möglichkeit nutzte das Phänomen: Eine Flanke von Dominik Schmitt von der rechten Seite kam perfekt, Akkurt musste nicht einmal hochspringen, und traf per Kopf zur Führung (26.). "Danach hatten wir aber wieder alles im Griff", fand Manager Matejka. Riglewski stand einmal im Abseits, als er ein vermeintliches Tor erzielte, die Allgäuer hatten noch eine gute Chance, ein Schuss von Felix Thum strich knapp am Tor vorbei.

Nach dem Wechsel taten die Gastgeber zu wenig für ihr Offensivspiel, um Heimstetten unter Druck zu setzen, dafür gelang Sebastian Paul nach einem Eckball das 2:0 für Heimstetten. Als die Partie schon entschieden schien, traf Tanju Köse nach einem Abpraller mit einem Schuss aus der zweiten Reihe (82.) zum 1:2. Dann zeigte auch Sebastiano Nappo, wie wertvoll er für die Heimstetten sein kann: Der 20-jährige Offensivspieler hatte zuletzt wegen einer Blinddarmentzündung gefehlt, in Kottern war er früher als geplant eingewechselt worden, weil Daniel Steimel in der 16. Minute angeschlagen vom Feld musste. Nappo traf mit einem schönen Schuss vom Strafraumeck zur Entscheidung. "Nach einer kleinen Talfahrt stehen wir jetzt wieder super da", freut sich Matejka, denn Heimstetten hat mit vier Siegen in Serie den Anschluss an die Tabellenspitze wiederhergestellt.

Mit der Schützenhilfe aus Unterföhring ist der Kampf um die Spitzenpositionen wieder richtig spannend geworden. Heimstettens Präsident Ewald Matejka, der sich den knappen Sieg des FCU gegen Sonthofen angesehen hatte, verließ jedenfalls zufrieden das Stadion. Das gleiche galt im Übrigen auch für Franz Hölzl, den Abteilungsleiter des VfR Garching. Denn wie die Partien am letzten Wochenende vor der Winterpause auch enden mögen: Mindestens fünf Mannschaften dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft machen, wenn Anfang März wieder angepfiffen wird. Und Heimstetten ist als Tabellenvierter mit derzeit vier Punkten Rückstand auf die punktgleichen Führenden Garching und Sonthofen mittendrin.

© SZ vom 23.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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