Als der Tross des VfR Garching an der Sportanlage des SV Erlbach ankam, wähnten sich die Bayernligakicker im Fußball-Paradies: "Wir fanden einen für diese Jahreszeit perfekt präparierten Rasen vor und haben uns schon gefreut, hier unser Kombinationsspiel aufziehen zu können", sagt Trainer Daniel Weber. Nach dem Umziehen kehrten die Spieler aus der Kabine zurück und trauten ihren Augen nicht: Ein heftiger Schneeschauer hatte den Rasen in eine prächtige Winterlandschaft verwandelt. "Damit waren all unsere Pläne und alles, was wir kurz zuvor besprochen hatten, total hinfällig. Bei einer fünf Zentimeter hohen Schneeschicht brauchst du mit kurzen Pässen nicht anfangen", so Weber. "Da geht es nur darum, die Kugel möglichst weit vom eigenen Tor fernzuhalten, weil die Fehlerquellen immens sind."
Angesichts der Rahmenbedingungen wollte der Garchinger Coach über das 2:2 (2:2)-Endresultat auch gar nicht jammern, immerhin ist sein Team zum zehnten Mal in Serie unbesiegt geblieben und geht als Tabellenführer in die gut dreimonatige Winterpause. "Ich kann aufgrund des unberechenbaren Bodens und der Tatsache, dass Erlbach zuletzt auch einen guten Lauf hatte, mit dem Ergebnis nicht unzufrieden sein." Und weiter: "Mal haben drei, vier Kombinationen gut geklappt, dann endeten die Stafetten wieder absolut kläglich."
Zumal es denkbar bitter losgegangen war: Schon in der siebten Minute behinderte Erlbachs Sebastian Leitmeier VfR-Keeper Daniel Maus bei einer Flanke so gravierend, dass SVE-Kapitän Christoph Jäger ungehindert mitten ins Tor köpfeln konnte. "Ein klares Foul an unserem Torwart", grantelte Weber, in seiner aktiven Zeit selbst ein ausgezeichneter Schlussmann. Die Gäste schlugen schnell zurück: Keine zehn Minuten später drückte Dennis Niebauer eine Flanke von Dennis Vatany mit einem Grätschschritt ins Tor - der 17. Saisontreffer für den Garchinger Kapitän, der damit in der Torjägerliste zu Heimstettens Orhan Akkurt aufgeschlossen hat.
Garching erhöhte den Druck, doch Erlbach war per Konter erfolgreich, als Leitmeier allen davon lief und Maus keine Chance ließ (24.). Und wieder kam der VfR zurück: Florian de Prato brachte eine Freistoßflanke punktgenau zur Mitte, Mario Staudigls Kopfball war für den Erlbacher Torwart Klaus Malec nicht zu erreichen - 2:2 (41.).
"In der zweiten Halbzeit ging es dann nur noch darum, wem der Lucky Punch gelingt", sagte Daniel Weber hernach. "Letztlich ist er eben keinem geglückt." Wobei die Garchinger gleich nach Wiederanpfiff nah dran waren am 3:2, als Niebauer zunächst an Keeper Malec scheiterte und anschließend Staudigl nur das Außennetz traf. "Danach hat uns Daniel Maus mit zwei gewonnenen Eins-gegen-eins-Situationen den Punkt gerettet", so Weber, der das Remis als "gerechtes Ergebnis eines für die Bedingungen hochattraktiven Spiels" wertete.