Fußball-Bayernliga:Mehr Koffein

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Dachauer Flugeinlage: Sebastian Brey und der TSV 1865 stehen nach der Punkteteilung im Derby gegen Pullach im unteren Mittelfeld der Tabelle. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Nach dem 1:1-Remis beim TSV 1865 Dachau rutscht Pullach auf einen Relegationsplatz

Von Christian Bernhard, Dachau

Frank Schmöller hatte zuletzt in seiner Funktion als Trainer des Bayernligisten SV Pullach wenig zu lachen. Seine Mannschaft, die vergangene Saison noch um den Aufstieg mitgespielt hat, steckt derzeit in den unteren Tabellenregionen fest, weil sie das Siegen verlernt hat. Fünf Spiele wartete sie bereits auf einen Sieg, die Serie hat auch nach dem Derby beim TSV 1865 Dachau Bestand: 1:1 trennten sich die Lokalrivalen, Schmöller empfand das Ergebnis als "gerecht", da er sein Team vor der Pause etwas besser gesehen hatte und Dachau in den zweiten 45 Minuten.

Der Pullacher Trainer war trotz neuerlicher Punkteteilung mit der Leistung seines Teams zufrieden, "wir haben als Mannschaft agiert, was wir in den Spielen zuvor ja etwas vermissen haben lassen", fand er, "es war ein Schritt in die richtige Richtung, aber auch nicht mehr." Wichtig sei es gewesen, die Leistung zu stabilisieren, was seinen Spielern auch gelungen sei: "Wir waren ein bisschen besser als gegen Landsberg." Gegen den Tabellenführer hatte Pullach ebenfalls ein 1:1 geholt.

Der SVP ging im Derby früh in Führung, Tim Sulmer sorgte mit seinem fünften Saisontreffer in der 13. Minute für das 1:0. Schmöller sprach von einem "blitzsauberen" Kontertor und einem schönen "Gemeinschaftsprodukt" seiner Mannschaft. Für Sulmer, der den Ball nach der Vorarbeit von Maximilian Schuster nur noch im leeren Tor unterbringen musste, war es der zweite Treffer hintereinander, trotzdem sieht Schmöller beim 18-Jährigen "noch ziemlich Luft nach oben". Der Mittelfeldspieler müsse seine Leistung stabilisieren, fordert sein Coach, manchmal verfalle er noch in "jugendliche Aktionen". Kurz nach der Pause war der Pullacher Vorsprung dahin, Dominik Schäffer traf zum 1:1 für Dachau (49.) und tat es damit Sulmer gleich. Auch Dachaus Mittelfeldspieler war schon am Spieltag zuvor erfolgreich gewesen. Schmöller fand, der Ausgleich sei "etwas zu schnell" gefallen und kündigte an, das Auftreten seiner Mannschaft in den ersten Minuten nach der Pause intern zu "analysieren". Denn wie schon beim 1:1 gegen Landsberg vor einer Woche fiel der Ausgleich kurz nach dem Wechsel. "Vielleicht sollten wir in der Halbzeitpause koffeinhaltige Getränke ausschenken", meinte er mit einem Augenzwinkern.

Ob mit oder ohne Koffein: Kommendes Wochenende steht Schmöller auch Ömer Kanca zur Verfügung. Der 25-Jährige, der vergangene Woche als Spielertrainer in Pipinsried entlassen wurde, soll in Pullach das fußballerische Element beleben. "Ömer ist ein feiner Fußballer, der seine Qualitäten im Kreativbereich hat, wo es bei uns ein bisschen fehlt", glaubt Schmöller. Kanca wird nicht der einzige Neue bleiben, Schmöller kündigte an, dass vor Ende der Transferfrist am Montag noch zwei weitere Spieler hinzukommen werden. Einer davon soll ein Stürmer sein, mehr wollte er am Sonntag nicht verraten.

Dachau, das auf seinen verletzten Kapitän Alexander Weiser (Muskelverletzung im Oberschenkel) verzichten musste, blieb durch das 1:1 zum dritten Mal in Serie ungeschlagen, kommt mit zwölf Punkten aus dem unteren Tabellenmittelfeld aber auch nicht wirklich weg. Schmöllers Team rutschte durch Schwabmünchens 2:1-Sieg gegen 1860 Rosenheim sogar auf einen Abstiegs-Relegationsplatz und hat nun eine schwierige Aufgabe vor der Brust: Am Samstag kommt der Tabellenzweite VfR Garching. Dann will Schmöller den "guten Weg" fortsetzen, den sein Team gegen Tabellenführer Landsberg und Dachau eingeschlagen habe. Ein Sieg würde dabei "brutal gut tun".

© SZ vom 31.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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