Fußball-Bayernliga:Gute Unterhaltung

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„Er ist in einer sehr guten Form“: Christoph Dinkelbach, gegen 1860 II Matchwinner für den SV Pullach. (Foto: Lackovic/Imago)

Der ehemalige Löwe Christoph Dinkelbach schießt Pullach zu einem 2:0-Sieg gegen den TSV 1860 II. Pullach baut seine Tabellenführung damit auf drei Punkte und ein Spiel aus.

Von Stefan Galler, München/Pullach

Selbstverständlich ist das alles nicht, das weiß Frank Schmöller. Als Titelverteidiger war seine Mannschaft in die neue Saison der Bayernliga Süd gestartet, wie im Vorjahr ohne Chance, am Ende der Spielzeit in die Regionalliga aufzusteigen, schließlich mangelt es dem SV Pullach an einer adäquaten Spielstätte. Und dennoch marschieren die Fußballer aus dem Isartal: Nach 15 Spieltagen liegen die Raben drei Punkte vor Verfolger Rain, haben dazu noch ein Spiel in der Hinterhand. Auf die Frage, ob das vor allem der Mentalität seines Teams geschuldet sei, sagt der sonst so beredte Schmöller nur ein Wort: "Ja."

Am Mittwochabend gelang den Pullachern ihr fünfter Sieg in Serie, bei der U 21 des TSV 1860 München setzten sie sich mit 2:0 (2:0) durch. "Ein unterhaltsames, schönes Spiel" sei es gewesen, berichtete Schmöller. "Bei den Löwen merkst du, dass die fünf bis sechs Mal die Woche trainieren." Schmöllers Team erwischte einen Start nach Maß, als Christoph Dinkelbach im Sechzehner von Andreas Roth freigespielt wurde und zum 0:1 einschoss (9.). Die unerfahrenen Sechziger ließen sich von diesem Rückschlag nicht aus der Ruhe bringen. Obwohl Pullach optisch dominierte, kamen sie immer wieder zu Gelegenheiten, etwa als Mohamad Awata frei aus 15 Metern über das Tor zielte (25.). Das Tor jedoch machten abermals die Gäste, Dinkelbach wurde zunächst weggedrängt, rappelte sich auf und vollendete aus kurzer Distanz - 0:2 (29.). Ausgerechnet Dinkelbach, der einst selbst fünf Jahre lang für die U 19 und die zweite Mannschaft der Löwen aufgelaufen war. "Christoph ist in einer sehr guten Form", sagt Trainer Schmöller, der nun hofft, dass der sensible Allrounder in der Erfolgsspur bleibt: "Er wird nicht abheben, dazu ist er nicht der Typ. Eher fürchte ich, dass er sich selbst zu sehr unter Druck setzt."

Löwen-Trainer Wolfgang Schellenberg war hinterher etwas missmutig ob des Verlaufs der ersten Halbzeit: "Wir waren vielleicht ein bisschen zu passiv, aber das Chancenverhältnis war auch da schon 2:1 für uns." Und auch nach der Pause blieben die jungen Löwen dran, denn Pullach verpasste es, die Partie früh zu entscheiden: Lukas Dotzler (48.), Martin Bauer (51.) und Jan Penic (58.) vergaben beste Gelegenheiten zum 0:3, dann zimmerte 1860-Kapitän Lukas Aigner einen Freistoß an die Querlatte (67.) und Schmöller atmete durch: "Eigentlich ein Spiel, in dem du nicht mehr in Bedrängnis kommen darfst. Ich suche immer das Haar in der Suppe, und diesmal war es ganz klar unsere Chancenverwertung." Schellenberg hingegen lobte den Löwen-Nachwuchs: "Die letzte halbe Stunde hatten wir richtig gute Chancen, das haben sie richtig gut gespielt." Mit dem großen Manko, dass halt keiner reinging.

Sechzig trifft jetzt auf Teams aus dem unteren Drittel, "wenn wir da vernünftig punkten, dann sind wir am Ende der Vorrunde in einem Bereich, den uns zu Beginn der Saison keiner zugetraut hat", glaubt Schellenberg. Pullach reist am Samstag nach Holzkirchen, das wie alle Gegner des SV in dieser Saison am Spieltag davor spielfrei war: "Wir sind am Mittwoch 90 Minuten über die Wiese gerumpelt, Holzkirchen legt die Füße hoch. Ein Vorteil ist das nicht", sagt Schmöller.

© SZ vom 06.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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