Fußball-Bayernliga:Ganz im Gegenzug

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Der Knackpunkt: Wolfratshausens Werner Schuhmann (am Boden) vergibt das 2:0 für den BCF. (Foto: Pöstges)

Wolfratshausen unterliegt Bogen durch drei Kontertore

Von Andreas Liebmann, Wolfratshausen

Viele Spiele hat Marco Höferth in dieser Saison nicht bestritten für den BCF Wolfratshausen. Nach diversen Verletzungen kam er am Samstag gegen den TSV Bogen erst zu seinem zehnten Einsatz, dabei gilt der 27-Jährige als absoluter Führungsspieler in Farchet. "Er ist ein Leistungsträger und reißt unsere Jungs mit", weiß Klaus Brand, der Sportliche Leiter des BCF - wenn er denn spielen kann. Die Saison ist fast vorbei, Höferths Mitspieler haben auch ohne ihren Antreiber im Mittelfeld eine hervorragende Bayernliga-Saison gespielt, doch allmählich kann Höferth auch selbst wieder eingreifen: Gegen den TSV Bogen brachte er sein Team mit 1:0 (35.) in Führung, nach einer schönen Kombination versenkte er den Ball über Bogens Torwart hinweg im Tor; er bereitete bald darauf per Flanke eine hochkarätige Chance von Lamine Guèye vor, bei der dieser den Ball mit der Innenseite knapp über die Latte setzte; und später, in der zweiten Halbzeit, traf er mit einem Freistoß ins Netz, den der Schiedsrichter zur Verwunderung beider Mannschaften zurückpfiff - der Ball sei nicht freigegeben gewesen.

Kurzum: An Höferth lag es nicht, dass die Partie 1:3 (1:0) endete. "Wir waren eine Stunde lang klar besser", sagte Brand, "wenn wir das 2:0 nachgelegt hätten, hätte der Gegner wahrscheinlich nichts mehr gemacht." Hätte Stürmer Werner Schuhmann nicht gezögert, nachdem er einem Verteidiger enteilt war und allein vor dem Tor stand, Wolfratshausen hätte sich wohl auf Tabellenplatz fünf vorgearbeitet. "Er braucht nur ins lange Eck schieben", sagte Brand. Stattdessen grätschte ein Bogener dazwischen, und im Gegenzug fiel der Ausgleich. Drei Konter, dreimal abgeschlossen durch Andreas Meyer (62., 68., 86.) - "das Spiel hätten wir nicht verlieren müssen", haderte Brand. "Dabei ist Bogen ja nicht irgendwer, sondern Tabellenvierter."

Die Wolfratshauser können es verschmerzen, sie sehnen das Ende ihrer guten Saison herbei und blicken längst voraus. Großteils laufen die Planungen vielversprechend. Die Rückkehr des jungen Stürmers Florian Scheck, 22, aus den USA steht fest, viel wichtiger ist, dass fast alle aktuellen Spieler bleiben. Nur zwei haben noch einige Tage Bedenkzeit erhalten: Michael Marinkovic, erst im Winter aus Unterhaching gekommen und in sieben Einsätzen fünfmaliger Torschütze, sondiert noch den Markt - und auch Höferth zögert. "Natürlich würden wir ihn gerne behalten", sagt Brand. Zuversichtlich aber ist er in jedem Fall. "Wir wollten die Mannschaft weitgehend zusammenhalten, und das haben wir geschafft", sagt er. Und falls auch Marinkovic und Höferth bleiben, wer weiß, Platz fünf oder vier wäre ja auch in einem Jahr ganz nett.

© SZ vom 18.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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