Fußball-Bayernliga:"Dann werden wir da sein"

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Gegen Saisonende geht es in Pipinsried immer um was - seit Tobias Strobl das Team führt, ist es der Aufstieg. (Foto: Toni Heigl)

Pipinsrieds Trainer Strobl wartet auf einen Ausrutscher Rains

Interview von Christoph Leischwitz

Der FC Pipinsried hat am Mittwochabend in der Fußball-Bayernliga eine Art Matchball vergeben: Trotz bester Konterchancen erreichte er beim einzigen Aufstiegskonkurrenten TSV Rain nur ein 2:2. Pipinsried hat damit weiter zwei Punkte Rückstand und könnte erneut den direkten Aufstieg knapp verpassen, während der SV Pullach (der auf den Aufstieg verzichtet) seine Tabellenführung einbüßte. Spielertrainer Tobias Strobl über das Saisonfinale und die sportliche Zukunft.

Herr Strobl, 2:2 in Rain - was bedeutet dieses unglückliche Unentschieden für die letzten vier Spieltage?

Tobias Strobl: Unser Ziel war: Wenn wir schon Unentschieden spielen, dann bitte nicht 0:0 wie im Hinspiel. Denn so haben wir jetzt immerhin den direkten Vergleich gewonnen und wären bei Punktgleichheit vor Rain. Im Hinspiel hätte Rain den Sieg verdient gehabt. Ich glaube diesmal wir, aufgrund der Vielzahl der erspielten Chancen. Jetzt müssen wir auf einen Rainer Ausrutscher warten. Wenn sie Federn lassen, werden wir da sein.

Pünktlich zum Saisonfinale hat sich im Sturm einiges getan. Christian Doll kommt in Fahrt, er hat in Rain beide Tore erzielt, Serge Yohoua sieht hingegen nicht ganz so fit aus.

Dolli hat sich brutal gesteigert bei uns, erarbeitet sich immer mehr Chancen. Serge ist körperlich nicht fit, wegen seiner Meniskus-Verletzung kann er daran zurzeit nicht arbeiten. So können wir nicht auf seine Qualitäten zurückgreifen. Aber wir haben mit Ruben Popa einen in der Hinterhand, wir haben jede Menge Mittelfeldspieler, die sehr variabel spielen und auch mal ein Tor machen. Wir sind gut aufgestellt für die letzten vier Spiele.

Es sieht aber nach Relegation aus, wie im Vorjahr. Kommen da nicht automatisch Erinnerungen hoch an das deutliche Scheitern gegen 1860 Rosenheim?

Die Erinnerungen vom letzten Jahr sind dann komplett weg. Die Frage ist nur, ob du es im Kopf annimmst, noch einmal so eine kleine Extra-Saison von vier Spielen zu spielen. Aber generell müssen wir die Kirche im Dorf lassen: Wir sind ein Dorfverein. Vor zwei Jahren hätte niemand gedacht, dass wir irgendwann an die Tür zur Regionalliga klopfen. Wir können brutal stolz sein auf letztes Jahr, und doppelt so stolz, dass wir es dieses Jahr wieder so weit geschafft haben. Es ist schön so: Es geht am Saisonende immer um etwas in Pipinsried. Und seit ich dabei bin, glücklicherweise immer um den Aufstieg.

Falls es wieder nicht klappt, fällt nicht irgendwann das Team auseinander?

Nein, das kriegen wir hin. Die Qualität ist ja auch da, und der Anspruch, immer im oberen Drittel der Bayernliga mitspielen zu wollen. Wenn nicht, dann wäre ich wahrscheinlich nicht mehr der Richtige für diese Mannschaft. Dann müsste ich irgendwann die Reißleine ziehen. Was ich nicht hoffe. Ich habe Spaß hier.

Mitte Mai gibt der Bayerische Fußball-Verband bekannt, ob Pipinsried tatsächlich die Regionalliga-Lizenz erhält. Es heißt, dafür müsste noch ein Parkplatz gebaut und einiges umgerüstet werden.

Es wäre ein richtiges Brett vor den Kopf, wenn wir die Lizenz nicht bekämen. Ich habe letztes Jahr und dieses Jahr so viel investiert, dass ich das unbedingt will. Der Verein soll sich nicht für den Trainer oder die Mannschaft ruinieren, das ist klar. Aber die Ansage vom Präsidium lautet: Wir gehen definitiv hoch. Wenn es aus wirtschaftlichen Gründen nicht klappen sollte, wüsste ich nicht, wie es nächstes Jahr mit der Mannschaft aussieht. Die wären alle so enttäuscht, dass ich nicht wüsste, wie ich sie noch motivieren kann.

© SZ vom 02.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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