Fußball-Bayernliga:Auferstehungsfeier

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Wenn der FC Pipinsried nächstes Jahr 50 wird, dann wird die Mannschaft von Präsident Konrad Höß immer noch in der Bayernliga spielen. (Foto: Jørgensen)

Pipinsried hält mit 2:0 in Kirchanschöring die Klasse

Von Christoph Leischwitz, Pipinsried

Konrad Höß war, so wie immer, nicht mitgefahren zum Auswärtsspiel des FC Pipinsried, der Präsident erspart sich seit seinem Herzinfarkt vor fünf Jahren diese zusätzliche Aufregung zumeist. Doch natürlich verfolgte er das Spiel beim SV Kirchanschöring mit seinem Handy, und als die Partie dann endlich beendet war und Pipinsried 2:0 gewonnen hatte, da habe er sich gefühlt wie "wieder auferstanden". Eine überaus holprige Saison hat damit aus Sicht der Pipinsrieder ein gutes Ende gefunden. Und der Sieg am Waginger See war auch bitter nötig, denn mit einer Niederlage wäre die Mannschaft tatsächlich noch einmal drei Plätze abgerutscht und müsste nun in die Relegation. "Gott sei Dank haben wir das jetzt hinter uns gebracht", sagte der scheidende Trainer Bernd Weiß, der in Philip Grahammer (Rotsperre) und Anton Finkenzeller (verletzt) wieder einmal wichtige Spieler ersetzen musste. Bei sommerlichen Temperaturen und einer improvisierten Viererkette traf es sich gut, dass Ruben Popa mit einem direkt verwandelten Freistoß die frühe Führung gelang (11.). "Wir hätten es ein bisschen weniger spannend gemacht, wenn wir gleich das 2:0 nachgelegt hätten", sagte Weiß. Taten sie aber nicht. Stattdessen musste Pipinsrieds Keeper Kevin Maschke selbst mehrmals eingreifen. Der 29-Jährige war in den vergangenen Wochen ein wichtiger Rückhalt, findet auch Höß. Kommende Saison kehrt er zurück zum Absteiger TSV Rain, wird dann also gegen Pipinsried spielen. Das zweite und entscheidende Tor ließ so noch bis zur 85. Minute auf sich warten. Emre Arik brachte schließlich die Erlösung und ließ die Busfahrt nach Hause zur Spritztour werden: "Ich hab' gesagt: Ihr habt jetzt nicht die Meisterschaft gewonnen. Aber die haben schon ganz gut Gas gegeben", erzählte Weiß.

"Es schaut jetzt gar nicht so schlecht aus", sagt Höß über die Kaderplanung für die nächste Saison. Mit einigen Spielern gebe es noch Gespräche, mit möglichen Zugängen ebenso. Ein Freund von Fabian Hürzeler, dem künftigen Spielertrainer, sei ebenfalls bei der Suche nach weiteren Akteuren eingebunden. "Es war dem Conny wichtig, dass er die 50-Jahr-Feier nächstes Jahr in der Bayernliga begehen kann", sagt Weiß. Er selbst hat noch kein neues Angebot. "Ich hoffe, es meldet sich jemand vor der Saison, nicht erst wieder im Herbst." Denn auf eine nervenaufreibende Rettung wie in Pipinsried hat er keine Lust mehr.

© SZ vom 23.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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