Fußball-Bayernliga:Abschirmdienst im Rücken

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Garchings Trainer Daniel Weber. Seinem VfR fehlen aus den verbleibenden drei Partien vier Punkte, um sicher aufzusteigen. (Foto: Schunk)

VfR Garching holt drei Punkte und steht kurz vor dem Aufstieg

Es gibt einiges, was Daniel Weber zuversichtlich stimmt, zum Beispiel das Restprogramm der Verfolger. "Die spielen alle noch gegen Pullach", sagt der Trainer des VfR Garching. Und weil Pullach bekanntermaßen keine Lizenz für die Regionalliga beantragt hat, wird die Spitzenmannschaft aus dem Münchner Süden nun so etwas wie der perfekte Abschirmdienst für die Garchinger. Pullach spielt nämlich noch gegen Sonthofen, Rosenheim und Heimstetten; den Dritten, Vierten und Fünften, in dieser Reihenfolge. "Und ich denke, wir werden noch genug Punkte selbst machen", fügt Weber an.

Als Selbstläufer will er die Mission Aufstieg aber nicht verstanden wissen. Auch deshalb nicht, weil man am Samstag im Heimspiel gegen den TSV Kottern mal wieder gesehen habe, was theoretisch alles schieflaufen kann in einem Spiel gegen einen Außenseiter. Letztlich gewannen die Garchinger zwar verdient 2:1 (0:0), doch sie hätten es unnötig spannend gemacht. Wenn der Gegner dann in den Schlussminuten viele hohe Bälle in den Strafraum schlägt, "dann ist das trotzdem spannend", sagt Weber, auch wenn ein Unentschieden nicht verdient gewesen wäre.

Gerade zu Beginn einer Partie fehle seiner Mannschaft gegen defensive Gegner zurzeit die nötige Struktur und Genauigkeit, um schneller zum Erfolg zu kommen. So verlief auch diesmal die erste Halbzeit lange ohne Höhepunkte. Gegen tief stehende Gäste hatte sich Garching gerade einmal drei Chancen erspielt. Eine davon hatte Mario Staudigl kurz vor der Pause, als er einen Kopfball an die Latte setzte. Nach dem Seitenwechsel dauerte es dann aber nicht mehr lange. Zunächst hatte Kapitän Dennis Niebauer noch Pech, als er aus kurzer Distanz nur das Außennetz traf, dann verwandelte Alexander Rojek nach guter Vorarbeit von Oliver Hauck (47.). Auch der zweite Treffer ließ nicht lange auf sich warten, diesmal traf Hauck selbst, mit einem wuchtigen Schuss vom Strafraumrand (65.). "Dann hätten wir eigentlich das 3:0 machen müssen", fand Weber, zum Beispiel, als Dennis Niebauer mit einem Freistoß nur die Latte traf (69.). Es folgte eine jener Unwägbarkeiten, die laut Weber dem Kampf um den Aufstieg einen Rest an Spannung verleihen: Ein Kotterner Spieler stand plötzlich frei vor Torwart Daniel Maus, schoss ihn an, eroberte sich den Ball zurück und fädelte ein. Den fälligen Strafstoß für Kottern verwandelte Sinan Yilmaz (84.).

Doch es blieb beim Sieg für den VfR, Garching hat nun sechs Punkte Vorsprung auf den ärgsten Verfolger Sonthofen - allzu viel kann da eigentlich nicht mehr schiefgehen. Am kommenden Wochenende findet der drittletzte Spieltag statt, mit einem Sieg und einem Patzer der Sonthofener auswärts beim SV Abschirmdienst Pullach wäre der Aufstieg schon fix. Weber würde sich darüber freuen, denn die Ungewissheit mache die Kaderplanung für die kommende Saison nicht gerade leichter. Bezüglich neuer Spieler müsse er momentan zweigleisig planen.

© SZ vom 02.05.2016 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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