Fußball-Bayerliga:Vrenezi gegen Haching

Lesezeit: 2 min

Unterföhrings Stürmer gelingen beim 6:0 gegen das Schlusslicht drei Tore und zwei Vorlagen

Von christoph Leischwitz, Unterföhring

Es war die Szene, die zumindest noch ein bisschen Spannung in diese Partie hätte bringen können. In der 56. Minute lief Florian Bichler zum Foulelfmeter an, ein erfolgreicher Schuss hätte das 1:3 aus der Sicht seiner SpVgg Unterhaching II bedeutet. Doch Bichler schoss so schwach, dass Unterföhrings Torwart Patrick Nothhaft den Ball sogar festhalten konnte. Danach gaben sich die offensiv passabel spielenden, aber defensiv desaströs agierenden Hachinger auf, Gastgeber Unterföhring erhöhte noch um drei weitere Treffer, am Ende hieß es 6:0 für die Föhringer, die nun sogar zur Tabellenspitze gerechnet werden dürfen.

"Wir haben immer alles im Griff gehabt", sagte Unterföhrings Trainer Andreas Pummer, und das hatte er vor dem Spiel gegen den weiter sieglosen Tabellenletzten auch gar nicht als selbstverständlich angesehen. Denn Unterhaching stellt nun wieder regelmäßig Profis für die U23 ab, diesmal unter anderem den glücklosen Elfmeterschützen Bichler oder auch Josef Welzmüller, der in Unterföhring die Kapitänsbinde trug. "Es geht mich zwar nichts an, aber: Die Mannschaft hat nicht richtig nach hinten gearbeitet", sagte Pummer.

Demütigend: Arbnor Segashi (2.v.li.) bejubelt sein 6:0 gegen am Boden zerstörte Hachinger. (Foto: Johannes Simon)

Die erste Chance ließ Efkan Bekiroglu zwar noch liegen, doch nach 21 Minuten traf Albion Vrenezi zur 1:0-Führung für die Unterföhringer, gegen seinen Flachschuss aus 20 Metern war Hachings Stefan Marinovic machtlos. Überhaupt Vrenezi. In der vergangenen Saison hatte der nunmehr 20-jährige Angreifer sechs Tore erzielt, gerade genug, um auch für diese Saison wieder gesetzt zu sein. Nach verhaltenem Saisonstart traf er beim 4:0-Erfolg in Raisting, zwei Wochen zuvor gelang ihm ein Aufsehen erregender Dreierpack. Diesen wiederholte er gegen Unterhaching, und legte auch noch zwei Tore auf. "Er ist zurzeit sehr, sehr gut drauf", schwärmt Pummer. Es dauerte noch eine Weile, ehe Vrenezi seinen zweiten Treffer nachlegen konnte. Das 2:0 fiel erst kurz nach der Pause, als Vrenezi zentral angespielt wurde und allen Gegenspielern enteilte (48.). Wenig später legte dann Alexander Hollering nach, der Treffer war fast eine Kopie des 2:0 (55.). Die Fäden im Mittelfeld zog einmal mehr Yasin Yilmaz, der vor gut einem Jahr noch in Unterhachings Profimannschaft gespielt hatte.

Nach dem verschossenen Elfmeter hatte Vrenezi endgültig freie Fahrt. In der 72. Minute legte er Hollering das 4:0 auf, in der 73. Minute wurde er zum 5:0 von Hollering bedient, in der 75. Minute bereitete er dem 19-jährigen Arbnor Segashi das Tor zum 6:0-Endstand vor. "Spätestens bei den letzten beiden Toren haben sich die Hachinger aber auch schon aufgegeben", fand FC-Trainer Pummer. Doch er wollte den Sieg seiner Mannschaft gar nicht kleinreden: "Wir haben am Mittwoch ein sehr schweres Spiel in Hankofen gehabt, Haching hatte spielfrei. Deshalb Kompliment an meine Mannschaft." In Hankofen hatte sich zudem Andreas Faber verletzt, er hatte sich einen Außenbandriss zugezogen. Georg Münch fehlt schon etwas länger. Der Der Ausfall zweier Stammkräfte hätte die Föhringer in der vorigen Saison noch aus der Bahn geworfen, jetzt wirkt das Team gefestigt und selbstbewusst. Pummer sagt, er habe taktisch gut ausgebildete Spieler, und man trete jetzt als Einheit auf. "Wir haben Spaß im Training. Und gleichzeitig haben aber jetzt alle kapiert, dass Arbeit dazugehört", so der Coach. Seit er die Mannschaft Mitte April übernommen hat, hat sie von 20 Ligaspielen gerade einmal drei verloren. Der FCU steht jetzt auf dem vierten Platz - und hat am kommenden Wochenende im Duell mit dem Dritten Pullach sogar die Möglichkeit, diesen zu überholen.

© SZ vom 15.09.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: