FC Unterföhring:Dritter Punkt statt erster Dreier

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„Mit einem Punkt kommst du nicht richtig weiter“, sagt Thomas Seethaler. Der Trainer von Aufsteiger FC Unterföhring sieht einige seiner Spieler „nicht bei hundert Prozent“ (Foto: imago)

2:2 gegen Bayreuth: Aufsteiger Unterföhring spielt auch in seiner vierten Regionalliga-Begegnung unentschieden.

Glückwunsch? Ein überraschter Blick. "Mit einem Punkt kommst du nicht richtig weiter", sagt Thomas Seethaler. Dabei hatte der Trainer des FC Unterföhring wenige Minuten zuvor die Fäuste geballt und die Hände ungläubig vors Gesicht geschlagen, als Leonard Mayer in der Nachspielzeit gegen die SpVgg Bayreuth den Ball zum 2:2 über die Linie drückte. Seethaler war sogar so ausgelassen gewesen, dass der Bayreuther Trainer Marc Reinhardt ihn dafür wüst beschimpfte. "Weiß ich nicht genau", sagte Seethaler später auf die Frage, ob er sich tatsächlich unangemessen gefreut habe.

Egal, hernach war sowieso alles vergessen, die Freude wie der Ärger. Seethaler war nicht zufrieden, da konnte der eine Punkt noch so glücklich zustande gekommen sein. Die erste Halbzeit, in der sein FC durch Dominik Hofmann nach einer sehenswerten Aktion in Führung gegangen war (17.), habe man recht gut gestaltet, die zweite sei "schlecht" gewesen. Einige Spieler seien "heute nicht bei 100 Prozent gewesen", fand der 47-Jährige. Danach lobte er die Bayreuther in den höchsten Tönen und nannte die Oberfranken einen "Top-Favoriten". Und machte damit indirekt klar, dass er eigentlich gar nicht wegen des Spiels unzufrieden war. Sondern einfach nur mit der bisherigen Punkteausbeute.

Spätestens zur zweiten Halbzeit hatte Bayreuth die Partie dominiert, die Führung für die SpVgg war die Folge. Kapitän Kristian Böhnlein (70.) und Ivan Knezevic (77.) schossen die Tore, die wahrlich in der Luft lagen: Beim zweiten Treffer war der Ball nach einem Freistoß gut 40 Meter unterwegs, trotzdem konnte der Ex-Sechziger fast unbedrängt aus fünf Metern einschieben. Es gibt also viel zu tun bezüglich des Defensivverhaltens: In vier Partien hat Unterföhring je zwei Gegentore kassiert.

Offensiv aber überrascht der FC immer wieder positiv, auch wenn Philipp Schmidt diesmal keinen guten Tag hatte und Zugang Masaaki Takahara nicht einmal im Kader stand. Den 20-jährigen, pfeilschnellen Flügelspieler Fadhel Morou bekamen die routinierten Bayreuther lange nicht in den Griff, er bereitete auch das 1:0 vor. "Er hat viel dazugelernt", sagt Präsident Franz Faber über den Spieler, der unter Andreas Pummer kaum zum Einsatz gekommen war. Seethaler nahm Morou vorzeitig aus dem Spiel, auch er habe zu jenen gehört, die nicht bei 100 Prozent gewesen seien. Wenn das stimmt, sollte es mit dem ersten Dreier nicht mehr lange dauern.

© SZ vom 14.08.2017 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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