FC Unterföhring:Auf der letzten Rille

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Das Tabellenschlusslicht hat mit immensen Personalproblemen zu kämpfen und verliert auch das Heimspiel gegen Illertissen - die 13. Partie in Folge ohne Sieg für den Liganeuling, der auch bereits als erster Absteiger feststeht.

Von stefan galler, Unterföhring

Die Sonne scheint, das Publikum strömt ins Stadion, und so mancher Fan lässt sich mit Sonnenbrille auf der Nase Bratwurst und Bier schmecken. Im Frühling macht Fußball für gewöhnlich besonders viel Spaß. Das gilt derzeit mitnichten für den Regionalligisten FC Unterföhring, denn das Tabellenschlusslicht hat in diesen Wochen wenig zu lachen. Da ist einerseits natürlich die sportliche Situation zu nennen, von den jüngsten 13 Partien wurde keine gewonnen, am Samstag verlor man das Heimspiel im Heimstettener Sportpark gegen FV Illertissen mit 0:3 (0:1). Der Abstieg steht schon alleine deshalb fest, weil Klubpräsident Franz Faber einem einstimmigen Mitgliedervotum folgend keine Lizenz für die kommende Spielzeit beantragt hat.

"Unsere Personalsituation ist der absolute Wahnsinn", sagt Faber

Und da ist vor allem die personelle Notlage der Föhringer, denen derzeit ein Dutzend Spieler wegen Verletzung und Krankheit fehlt. "Ich will wirklich nicht jammern", sagt Peter Faber, Bruder des Vorsitzenden und Trainer der geschundenen FCU-Vertretung. "Aber unsere Personalsituation ist der absolute Wahnsinn." Am Wochenende musste der Coach auch noch kurzfristig auf seinen Neffen Andreas Faber (Darminfekt), Aylan Arifovic (Grippe) und Fabio Sestito (Bänderverletzung) verzichten, dafür kamen wieder mal Ersatzkräfte aus der Kreisligareserve zum Einsatz, namentlich Maick Antonio und Dominik Kurija. "Sie machen das gar nicht schlecht", lobt Übungsleiter Faber die Rekruten, "aber irgendwo ist dann eine Grenze, wenn man aus der achten in die vierte Liga nach oben gezogen wird".

Gegen Illertissen wehrten sich die Föhringer nach Kräften, dann trafen FCU-Verteidiger Arijanit Kelmendi und FVI-Stürmer Oktay Leyla im Strafraum aufeinander, Schiedsrichter Florian Fleischmann entschied auf Elfmeter, nicht nur für Peter Faber eine Fehlentscheidung: "Dass das keiner war, haben mir alle Leute bestätigt." Marco Hahn war's egal, er verwandelte zum 0:1 (36.). Nach der Pause ließen dann recht bald die Kräfte nach beim Tabellenletzten, der seit Wochen im Mittwoch-Samstag-Rhythmus unterwegs ist. In der 60. Minute gelang Maurice Strobel dann das 0:2, "danach waren wir tot", so Faber. Nach vorne ging sowieso praktisch nichts mehr, kurz vor dem Ende setzte es auch noch das 0:3, als Philipp Strobel einen Pass in die Tiefe verwertete (84.).

Zeit zum Durchatmen oder gar zur Regeneration für die Ausfälle bleibt den Föhringern kaum, schon am Dienstag (19 Uhr) geht es mit dem Heimspiel gegen den Tabellenvierten FC Ingolstadt II weiter. "Irgendwie ist man dann auch froh, wenn es im Mai dann auch vorbei ist", sagt der frustrierte Coach des FCU.

© SZ vom 09.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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