Eishockey:Zwanzig Minuten Wahnsinn

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„Nahezu gesundheitsschädigend“: ECT-Coach Rick Boehm, 58, geht der Kampf um den Klassenerhalt nahe. Zwei Siege brauchen seine Tölzer Löwen noch, um sicher zu sein. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Tölzer Löwen fahren mit einer 2:1-Führung in der zweiten Abstiegsrunde der DEL 2 nach Bayreuth. Trainer Rick Boehm warnt aber nach dem 6:4-Heimsieg vom Montag vor den heimstarken Tigers.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz

Wäre Rick Boehm ein nachtragender Mensch, hätte er vermutlich in altväterlicher Manier genörgelt: Ich hab's Euch doch gesagt! 5:0 hatten die Tölzer Löwen das Auftaktspiel der zweiten Abstiegsrunde in der DEL 2 gegen die Bayreuth Tigers gewonnen. Doch zum Sieg in der Best-of-seven-Serie und damit zum Klassenerhalt sind vier Erfolge nötig. Deshalb hatte Boehm gewarnt: "Es ist nur ein Spiel, das gilt es nun abzuhaken und sich auf das nächste vorzubereiten." Prompt verloren seine Löwen in Bayreuth 1:2.

Aber Boehm ist erstens kein nachtragender Mensch und hakt zweitens Spiele ab, weshalb er sich vor dem dritten Duell mit den Tigers sämtliche Nörgeleien sparte. Auf das, was am Ostermontag dann im ersten Drittel los war, hätte er sein Team ohnehin nicht vorbereiten können. 3:3 stand es nach 20 Minuten, was nicht nur ungewöhnlich ist für Spiele in einer K.o.-Runde, wenn die Teams für gewöhnlich eher vorsichtig agieren, sondern schlicht "Wahnsinn", wie Bayreuths Trainer Sergej Waßmiller meinte. Nach einer Partie, die die Löwen im Mitteldrittel durch zwei Tore in Unterzahl 6:4 (3:3, 3:1, 0:0) für sich entschieden, gab auch Boehm zu: "Das war kein Spiel, das die Trainer erwartet haben."

Für die 2362 Zuschauer in der Tölzer Wee-Arena mag das Hin und Her unterhaltsam gewesen sein: "Aber für die Trainer ist es nahezu gesundheitsschädigend", sagte Boehm. 2:1 führen die Löwen nun in der Serie nach den Treffern von Maximilian Hörmann, Christian Kolacny, Michael Endraß, Florian Strobl, Manuel Edfelder und Johannes Sedlmayr. Nun fehlen noch zwei Siege. Darum gab Boehm vor Spiel vier an diesem Mittwoch (20 Uhr) in Bayreuth abermals den Warner: "Es ist eindeutig, dass wir heute nicht die bessere Mannschaft waren, aber wir hatten das notwendige Glück. Ich denke, das weiß die Mannschaft." Jedenfalls hat er es ihr jetzt mal gesagt.

© SZ vom 04.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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