Eishockey:Neue Masche

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"Ich will eine tragende Rolle spielen": Konrad Abeltshauser, 23, Zugang beim EHC München. (Foto: Imago)

Der EHC München verstärkt seine Abwehr mit Konrad Abeltshauser

Von Johannes Schnitzler, München

Don Jackson war einst Verteidiger, zusammen mit Wayne Gretzky holte er zwei Mal den Stanley Cup in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL. Und auch wenn Gretzky den größten Anteil daran hatte, dass die Edmonton Oilers damals eine Meistermannschaft waren, so trug doch auch der Abräumer Jackson das Seine dazu bei. Zuletzt hatte der Trainer des EHC München sein Team mehrmals für dessen schlampiges Abwehrverhalten kritisiert: "Wir sind defensiv nicht gut genug", sagte Jackson. Nun hat der Tabellenvierte der Deutschen Eishockey Liga reagiert und nach dem ehemaligen NHL-Verteidiger Derek Joslin, der zur nächsten Saison aus Nürnberg kommt, für die entscheidende Phase dieser Saison einen weiteren Abwehrspieler verpflichtet: Konrad Abeltshauser, 23, aus Bad Heilbrunn.

Abeltshauser verließ bereits mit 17 Jahren den EC Bad Tölz Richtung Nordamerika. In der Quebec Major Junior Hockey League holte er mit Halifax den Titel und galt bald als der nächste Tölzer in der NHL nach Korbinian Holzer (Anaheim Ducks); 2010 sicherten sich die San José Sharks die Rechte an dem 1,95-Meter-Hünen. In den vergangenen zwei Jahren spielte Abeltshauser aber nur für deren Farmteam in der American Hockey League (AHL). Im Sommer gaben ihn die Sharks an die St. Louis Blues ab, doch der Sprung in die NHL gelang ihm auch dort nicht. Vergangene Woche wurde sein Vertrag aufgelöst. Bereits am Freitag soll er in München eintreffen.

"Ich freue mich, nach den vielen Jahren in Nordamerika wieder mehr Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden verbringen zu können", sagt Abeltshauser. Er wolle in München eine "tragende Rolle" übernehmen. Auch außerhalb der Eisfläche zeigt der ehemalige Kapitän der deutschen Junioren, 2012 zum besten Verteidiger der U20-WM gewählt, Führungsqualitäten. In Kanada wurde er für sein soziales Engagement ausgezeichnet, und auch für den Tölzer Nachwuchs hat er schon seinen Beitrag geleistet: Er strickte Wollmützen für eine Versteigerung. Stricken sei ein Hobby, sagte Abeltshauser, so könne er die langen Busfahrten wenigstens sinnvoll nutzen. Nächstes Projekt: ein engmaschiges Abwehrnetz.

© SZ vom 21.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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