Eishockey:Großes Indianerehrenwort

Lesezeit: 1 min

"Wir sind voll motiviert!" Sieht man Trainer Axel Kammerer (mit Kapitän Florian Strobl, unten, und Verteidiger Tom Horschel) aber auch an. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Die Tölzer Löwen wollen gegen Hannover ins Playoff-Halbfinale der Oberliga. Der Gegner gilt als kampfstark und schwer auszurechnen.

Von Johannes Schnitzler, Bad Tölz

Man kann in 17 Tagen um die Welt reisen. Den Keller entrümpeln und die Wände neu tapezieren. Wer sein Zeitmanagement im Griff hat, schafft es vielleicht auch noch, die Bäume zurückzuschneiden und den Rasen zu vertikutieren. Wenn man Axel Kammerer fragt, was er in den vergangenen 17 Tagen gemacht hat, antwortet er: "Nichts Besonderes."

Der Eishockeytrainer Axel Kammerer und seine Tölzer Löwen, Meister der Oberliga Süd, hatten seit ihrem letzten Spiel, einem 5:4 gegen Landshut in der ersten Playoff-Runde, zweieinhalb Wochen Pause. An diesem Freitag (19.30 Uhr, Hacker-Pschorr-Arena) beginnt das Viertelfinale gegen die Hannover Indians, die als Neunte der Oberliga Nord erst noch den Ortsrivalen Wedemark Scorpions (2:0 Siege) und Meister Herne in vier Spielen ausschalten mussten. Über Hannover könne er "nichts Spezielles" sagen, sagt Kammerer, und "das meine ich nicht negativ". Er meint: eine schwer auszurechnende Mannschaft, diese Niedersachsen-Indianer.

In Tobias Schwab (zehn Playoff-Scorerpunkte) sowie den Kontingentspielern Brian Gibbons (8) und Branislav Pohanka (9) hat Hannover drei gefährliche Stürmer und in dem erst 18-jährigen Mirko Pantkowski, einer Leihgabe aus Mannheim, ein herausragendes Torhütertalent. "Sie sind in einem emotionalen Hoch, sie sind eine Kampfmannschaft, sie werfen sich in jeden Schuss", sagt Kammerer. "Und manchmal gehen sie an die Grenze des Erlaubten." Im Achtelfinale lieferte sich Trainer Tobias Stolikowski nach einem Foul an Hernes Topscorer Aaron McLeod gar eine Prügelei mit seinem Herner Trainerkollegen Frank Petrozza. Kammerer macht sich dennoch keine großen Gedanken. "Wir haben uns erholt, wir wollen ins Halbfinale und wir haben sicher gute Chancen."

Dass sein Wechsel zum Ligakonkurrenten EV Landshut bereits publik gemacht wurde, sei kein Problem: "Wir funktionieren gut als Mannschaft, alle sind bei der Sache. Wir sind voll motiviert!" Warum also viel herumdoktern. "Für uns ging es jetzt nur darum, das, was gut war, wieder zu aktivieren, die Schwerpunkte wieder in Erinnerung zu rufen." Wie in einem Repetitorium vor einer akademischen Prüfung gewissermaßen. 17 Tage sollten dafür ausreichend sein.

© SZ vom 31.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: