Basketball:Willenstest in Reggio Emilia

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Der FC Bayern reist zum letzten Eurocup-Gruppenspiel nach Italien. Rechnerisch geht es dabei um nichts mehr.

Von Ralf Tögel, München

Nach dem Heimspiel gegen Podgorica war Aleksandar Djordjevic milde gestimmt. Der Trainer der Basketballer des FC Bayern München ist ja eigentlich dafür engagiert, seine Spieler zu Höchstleistungen zu treiben, ein Team zu basteln, das am Saisonende diverse Pokale in die Höhe stemmen kann. Doch an jenem Dienstag vor einer Woche hatte er Verständnis für einen zwischenzeitlich mauen Auftritt: Man habe gemerkt, dass es das siebte Spiel in zweieinhalb Wochen war. Ein bisschen Energie habe gefehlt, stellte der serbische Coach fest, selbstredend wurde trotzdem gewonnen. Für die Bayern zwar unschicklich knapp mit 85:82 Punkten, aber es war der neunte Sieg im neunten Spiel.

Nicht nur die Zwischenrunde war längst gebucht, auch am Gruppensieg war nicht mehr zu rütteln. Nun also der finale Auftritt in der Vorrundengruppe B, beim italienischen Vertreter Grissin Bon Reggio Emilia, an diesem Mittwochabend um 20.30 Uhr. Es geht für die Münchner um, richtig: gar nichts. Die Partie wird also zu einem Willenstest für die Bayern. Für die Italiener sieht das schon anders aus, denn außer den überragenden Münchnern haben in der Gruppe B neben Reggio Emilia, das auf Platz vier liegt, Galatasaray Istanbul als Zweiter, der montenegrinische Meister Podgorica als Dritter und sogar der Fünfte Panevezys aus Litauen noch Chancen auf das Weiterkommen. Denn alle vier Teams haben vier Siege und fünf Niederlagen auf dem Konto, es geht um die drei freien Plätze, die für das Weiterkommen in die Zwischenrunde berechtigen.

Diese beginnt am 3. Januar, wird in vier Vierergruppe ausgetragen, ansonsten entscheidet sich alles nach dem letzten Vorrundenspieltag. Denn neben den Bayern ist nur Lokomotiv Kuban Krasnodar ohne Niederlage durch die erste Runde marschiert, der FCB hat sich also selbst zum Titelfavoriten gestempelt. Die Bayern treffen dann auf den Zweiten der Gruppe C, das könnte Alba Berlin sein. Des weiteren warten der Dritte der Gruppe D und der Vierte der Gruppe A. Nach derzeitigem Stand wären das die Teams von Zenit St. Petersburg und Cedevita Zagreb, keine leichten Gegner, aber auch keine Kontrahenten, die Trainer Djordjevic Angstschweiß auf die Stirn treiben dürften.

Die ersten zwei Teams jeder Gruppe stehen in der K.-o.-Runde, die vom Viertelfinale an im Best-of-three-Modus ausgetragen wird. Für Flügelspieler Vladimir Lucic wird dies alles zu früh kommen, er hat nach seinem Mittelfußbruch Ende Oktober vor Kurzem planmäßig im Medical Park St. Hubertus am Tegernsee seine Reha begonnen hat. Stefan Jovic ist nach seiner Bänderverletzung im Sprunggelenk mitgereist, ein Einsatz aber unwahrscheinlich. Fehlen in Italien wird auch Milan Macvan, der sich einen Virus eingefangen hat.

Im März, wenn es in die entscheidenden Wochen geht, sollten die Münchner dann komplett sein.

© SZ vom 27.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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