Basketball:Vorteil Auswärtsspiel

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Die Zweitliga-Frauen der TS Jahn München kämpfen im zweiten Playoff-Finalspiel in Freiburg um den Aufstieg. Sie nehmen den Rückenwind vom U-18-Titelgewinn mit.

Von Karl-Wilhelm Götte, München

Sitzt der erste Matchball der Zweitliga-Basketballerinnen der TS Jahn München? Am Samstagabend (19.30 Uhr) geht es um den Aufstieg in die erste Bundesliga, die Münchnerinnen werden nach dem 60:54-Heimsieg im ersten Spiel des Playoff-Finales gegen die Eisvögel USC Freiburg alles dransetzen, kein zweites Mal in den Breisgau fahren zu müssen. Denn die mögliche finale Partie im Best-of-three-Modus fände erneut in Freiburg statt, da die Breisgauerinnen die zweite Bundesliga Süd als Erste abgeschlossen haben und folglich zweimal Heimrecht genießen dürfen.

Schlüsselspielerin Delafosse will das junge Team unbedingt in die erste Bundesliga führen

Pluspunkt für die Gäste könnte sein, dass das starke Nachwuchstrio Leonie Fiebich, Emily Bessoir und Johanna Häckel mit dem Rückenwind des deutschen U-18-Meistertitels spielen wird, den sie erst vor Wochenfrist errungen haben.

Freiburgs Trainer Pierre Hohn haderte nach der Niederlage im ersten Playoff-Finalspiel in München vor allem mit der Wurfausbeute: "54 Punkte sind so wenig wie nie", kritisierte Hohn. Zweistellig trafen nur die US-Amerikanerin Kristen Gaffney (20 Punkte) und Spielmacherin Luana Rodefeld (14). Von Centerin Gaffney wird auch im zweiten Playoff-Spiel viel abhängen, die sehr körperbetont und treffsicher agiert. Alle anderen Freiburgerinnen konnte Jahn im ersten Aufeinandertreffen gut abschirmen. Die Pause aufgrund des DM-Finales der U18 schmeckte Freiburgs Trainer so gar nicht: "Das ist extrem ungünstig für uns", fand Hohn, der um den Rhythmus in seinem Team fürchtet.

Dennoch ist der Gastgeber Favorit, Freiburg spielte von 2000 bis 2017 ununterbrochen erstklassig, der Abstieg im vergangenen Jahr sollte ein kurzes Intermezzo bleiben. Jetzt stehen die Eisvögel nach dem 0:1 recht unerwartet mit dem Rücken zur Wand. Einen Schub erwartet sich das Heimteam von voraussichtlich 1000 Zuschauern. Jahn-Trainer Rüdiger Wichote bleibt trotz allem gelassen: "Das nehmen wir als Ansporn. Wir haben dort nichts zu verlieren." Die Münchner erhoffen ebenfalls Unterstützung, haben einen Bus für die Mannschaft und die Fans gechartert.

Die erfahrene Jahn-Schlüsselspielerin Anne Delafosse sieht die Ausgangslage entspannt: "Der Druck liegt eindeutig bei Freiburg. Das ist unser Vorteil." Bei der 33-Jährigen spürt man in jeder Sekunde den Ehrgeiz, die junge Mannschaft in die erste Bundesliga zu führen. Die Youngster im Team haben einen riesigen Respekt vor der beeindruckenden Basketball-Biografie der Ausnahmekönnerin. Talent Leonie Fiebich, 18, hört genau hin, wenn Delafosse auf dem Spielfeld Kommandos gibt, von deren Selbstvertrauen hat sie sich auch schon etwas abgeschaut: "Wir haben sie in München gerockt und werden das auch dort tun."

© SZ vom 28.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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