"Wenn meine Spieler merken, dass der Gegner keinen einzigen Amerikaner in seinen Reihen hat, dann denken sie: Wir gewinnen sowieso!" Dieser Satz stammt von Svetislav Pesic, doch vor dem Heimspiel in der Basketball-Bundesliga gegen Phönix Hagen (Samstag, 18.30 Uhr, Audi Dome) kann der Trainer des FC Bayern seine Befürchtungen mit einem kleinen Blick auf die Hagener Homepage zerstreuen. Denn von dieser blickt ein grimmiger Larry Gordon, geboren in: Pomona, Kalifornien, USA. Zwei Mausklicks weiter dürfte Pesics Blutdruck endgültig sinken, dann kann er lesen: David Bell, Zamal Nixon, Todd Brown, Dino Gregory und Keith Ramsey - allesamt astreine Amerikaner.
Ramsey wird zwar wegen eines Bänderrisses fehlen, für den Münchner Übungsleiter ist das dennoch beruhigend im Bemühen darum, dass seine Spieler diesen Gegner nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn gegen den Elften der Liga geht es für den deutschen Meister in eigener Halle um nichts anderes als einen Pflichtsieg. Zumal Pesic seit einer Woche mit dem gesamten Ursprungskader üben kann, was wegen der anhaltenden Verletzungsmisere in dieser Saison noch nie der Fall war. Wie es mit dem nachverpflichteten Bo McCalebb weitergeht, wird sich in der kommenden Woche entscheiden. Der Vertrag des verletzten amerikanischen Spielmachers ist gerade ausgelaufen, bis zum 28. Februar bleibt den Verantwortlichen Zeit, diesen zu verlängern, dann endet die Wechselfrist.
Auch ohne diesen Bayern-Amerikaner sind die Rollen klar verteilt: "In einem geordneten Spiel haben wir qualitativ nichts entgegenzusetzen", sagt Hagens Trainer Ingo Freyer, um anzufügen, dass die Münchner seiner Auswahl auch im Tempospiel um Längen voraus sind. Für die Gastgeber spricht neben den letzten Rückkehrern Robin Benzing und Vasilije Micic auch, dass genesene Langzeitverletzte wie Kapitän Bryce Taylor zusehends zur ihrer Form finden. Im Übrigen ist Taylor: Amerikaner.