Basketball:Und alle sind happy

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Der FC Bayern hat den Vertrag von Nationalspieler Danilo Barthel verlängert. (Foto: Tobias Hase/dpa)

Der deutsche Meister FC Bayern München bindet Basketball-Nationalspieler Danilo Barthel für weitere zwei Jahre. Ausschlaggebend für den Power Forward ist die sportliche Perspektive.

Von Ralf Tögel, München

Marko Pesic hatte biergetränkt noch auf dem Parkett erklärt, die Personalie Danilo Barthel bevorzugt zu behandeln. Der Nationalspieler, zum wertvollsten Spieler der Finalserie gewählt, stand ein paar Meter weiter, verschwitzt und mit Meister-Firlefanz aus der Konfetti-Kanone beklebt, von einer Bierdusche war er verschont geblieben. Vielleicht, weil sich kein Kollege fand, der groß genug gewesen wäre, dem mit 2,08 Meter größten Akteur im Team Gerstensaft über das Haupt zu kippen. Der Rest ist Geschichte. Noch auf dem Parkett begannen die Feierlichkeiten der Basketballer des FC Bayern zum Gewinn der deutschen Meisterschaft, fortan war und ist Geschäftsführer Pesic damit beschäftigt, den Kader für die kommende Saison zu modellieren. Denn das nationale Double soll nur der Anfang gewesen sein, die Münchner sehen ihre Zukunft auch auf der höchsten europäischen Bühne.

Ein wichtiger Baustein ist der vielseitige Power Forward Barthel, der auch auf der Center-Position dem Spiel seines Teams entscheidende Impulse geben konnte. Nicht zuletzt aufgrund seiner Leistungen in der Playoff-Serie gegen Alba Berlin hat der 26-Jährige auch Begehrlichkeiten bei europäischen Topklubs geweckt. Dass Barthel nun für zwei weitere Jahre in München unterschrieben hat, ist zuvorderst der sportliche Perspektive zu verdanken, die der Verein bieten kann. Seit die Münchner den Nationalspieler vor zwei Jahren aus Frankfurt holten, hat er seine Leistung signifikant gesteigert und in dieser Saison den endgültigen Durchbruch auch auf europäischer Ebene geschafft. Eigentlich war Barthel als Back-up für den Olympia-Silbergewinner Milan Macvan vorgesehen. Als der Serbe die Saison mit einem Kreuzbandriss vorzeitig beenden musste, war Barthel zur Stelle. Und wie. Mittlerweile hat der gebürtige Heidelberger ein Level erreicht, das ihn im Nationalteam unentbehrlich macht und ihm in München verbesserte Bezüge einbringen dürfte.

Per Videobotschaft auf der Homepage des Vereins brachte Barthel seine Freude über die Vertragsverlängerung zum Ausdruck, nun wolle er "den nächsten Schritt machen". Die Euroleague sei dafür Voraussetzung, teilte er mit, der FC Bayern kann ihm nun als deutscher Meister und per anschließender zweijähriger Wildcard sogar für insgesamt drei Jahre Planungssicherheit geben. Sportdirektor Daniele Baiesi ist jedenfalls "sehr happy", dass Barthel seine Entwicklung unter seiner Regie fortsetzen wird, zumal der Spieler sich "in der vergangenen Saison noch einmal gesteigert hat, als das Team ihn am meisten brauchte".

Es ist zu erwarten, dass der Bayern-Kader in nächster Zeit weiter an Kontur gewinnt, eine Verpflichtung von Spielmacher Maodo Lo scheint nur noch Formsache. Dessen Bamberger Klubkollege Leon Radosevic hat bereits in München unterschrieben. Der ebenfalls 2,08 Meter große Center wäre übrigens einer, der Barthel eine Bierdusche verpassen könnte.

© SZ vom 06.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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