Badminton:Saison mit einem Variablen

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Nationalspieler für Neuhausen: Fabian Holzer kehrt als deutscher Meister zum TSV zurück. (Foto: Johannes Eissele/AFP)

Erstligist Neuhausen glaubt an seine Außenseiterchancen - auch wegen eines starken Zugangs.

Von Sebastian Hepp, München

"Diese Saison wird sicher die bisher schwerste für uns. Wir sind krasser Außenseiter, weil fast alle anderen Mannschaften sich mit zwei, drei Spielern verstärkt haben", sagt Philipp Blonck. Trotzdem hält der Teammanager des Badminton-Bundesligisten TSV Neuhausen-Nymphenburg Platz neun wie in der vergangenen Saison und die damit verbundene Hoffnung auf den Klassenerhalt für nicht unrealistisch. Aus gutem Grund: Auch der TSV hat sich verstärkt, noch dazu mit einem hochkarätigen Spieler: Fabian Holzer, deutscher Nationalspieler im Doppel und Mixed und in der vergangenen Saison noch beim deutschen Meister TV Refrath aktiv, zog kürzlich in seinen Geburtsort München zurück und fand im TSV Neuhausen einen Verein, der seinen sportlichen Ambitionen entspricht. Damit schließt sich für ihn ein Kreis, denn Holzer spielte schon als Jugendlicher für den TSV. "Mit Fabian haben wir jetzt viel mehr Variationsmöglichkeiten im Doppel und Mixed", schwärmt Blonck.

Insbesondere im ersten Männer-Doppel erhoffen sich die Münchner durch Holzer wichtige Punktgewinne, die der bulgarisch-polnischen Paarung Krasimir Yankov/Przemyslaw Szydlowski vergangene Saison meist versagt blieben. Wer an der Seite von Holzer zum Einsatz kommen werde, hänge jeweils auch vom Gegner ab, sagt Blonck. In Tobias Wadenka/Manuel Heumann stehe jedenfalls wieder ein starkes zweites Doppel bereit. Neuhausens Spitzenspieler Wadenka gewann im August beim deutschen Ranglistenturnier in Bonn-Beuel zudem die Titel im Einzel und Mixed.

So erfreulich der Zuwachs bei den Männern im Neuhauser Kader ist, so sehr bereitet Blonck der Ausfall seiner Spitzenspielerin Elisabeth Baldauf Sorgen. Die Österreicherin hat "ihre Sprunggelenkverletzung immer noch nicht ausgeheilt", sagt Blonck. Man wolle keinen Rückfall riskieren, deshalb sei mit dem ersten Einsatz von Baldauf frühestens im November zu rechnen. Blonck muss bei den Frauen vorläufig also alleine auf die Ukrainerin Natalya Voytsekh und die Slowenin Kaja Stankovic bauen, zwei bewährte Spielerinnen.

Dem Saisonauftakt an diesem Sonntag (14 Uhr) zu Hause gegen den 1. BV Mülheim sieht Blonck relativ gelassen entgegen. "Fabian Holzer wird spielen, ebenso wie bei den beiden ersten Auswärtsbegegnungen gegen Lüdinghausen und Beuel. Wir sind guten Mutes, einige von den etablierten Mannschaften zumindest ärgern zu können." Blonck weiß allerdings, dass es auch gegen vermeintlich schwächere Teams im Oberhaus alles andere als leicht werden dürfte: So verfügt der 1. BC Wipperfeld, Aufsteiger aus der zweiten Liga Nord, über zwei deutsche und drei finnische Nationalspieler, Fun-Ball Dortelweil, Aufsteiger aus dem Süden, "hat ebenfalls aufgerüstet" (Blonck), und der TSV Freystadt, den Neuhausen vergangene Saison bezwingen konnte, hat nun einen japanischen WM-Dritten im Kader. Blonck glaubt dennoch: "Wir können mit unserer Geschlossenheit punkten und gelegentlich auch über uns hinauswachsen."

© SZ vom 29.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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