Badminton:Punkt-Landung

Lesezeit: 2 min

Natalya Voytsekh führt Erstligist Neuhausen zu einem 3:3

Von Sebastian Hepp, München

Sie flog, sah und siegte. Und weil sie das tat, bescherte die Ukrainerin Natalya Voytsekh am Dienstagabend ihrem TSV Neuhausen-Nymphenburg den ersten Punkt in der ersten Badminton-Bundesliga. Zur Partie bei der SG Anspach war Neuhausens Spitzenspielerin von Charkow über Kiew nach Frankfurt angereist und dort erst am Nachmittag gelandet. Noch am selben Abend kam sie in Einzel und Doppel zum Einsatz, mit großem Erfolg. Mit 21:13 und 21:10 ließ sie Mona Konkolewski keine Chance. Und an der Seite von Kaja Stankovic strahlte Voytsekh laut Teammanager Philipp Blonck "so viel Souveränität und Ruhe" aus, dass Stankovic, eigentlich Einzelspezialistin, ebenfalls zu großer Form auflief. Mit 21:6 und 21:17 bezwangen sie Anspachs Paarung Konkolewski/Wurm klar. Blonck war voll des Lobes für sein Damen-Doppel, zumal sich in Theresa Wurm immerhin eine Juniorennationalspielerin auf der anderen Seite des Netzes befand: "Natalya und Kaja haben sich wirklich gefunden." Wie wichtig Voytsekh für seinen Kader ist, dokumentierten die beiden Punkte, die sie zum 3:3-Unentschieden gegen die Hessen beisteuerte.

Den dritten Punkt, den Neuhausen fast schon wie einen Sieg feierte, verdankten die Gäste Lucas Bednorsch. Bei 2:3-Rückstand seines Teams zeigte der Neuhauser in der letzten Partie des Tages gegen den von Anspachs Fans lautstark unterstützten Philipp Discher gute Nerven und machte gegen Ende des ersten Durchgangs "keine Fehler mehr", wie Blonck bemerkte. In Satz Nummer zwei verteidigte er seinen schnell herausgespielten Fünf-Punkte-Vorsprung bis zum Schluss. Das Ergebnis: 23:21, 21:15. Zuvor hatten Tobias Wadenka im Spitzeneinzel gegen Daniel Benz und das Mixed Manuel Heumann/Amelie Oliwa nicht ihren besten Tag erwischt und jeweils Zweisatzniederlagen kassiert.

Durch das Remis bleiben die Münchner mit Aufsteiger Anspach, der zuvor ebenfalls punktlos war, auf Augenhöhe im Kampf um Platz acht. Dieser würde zum Klassenerhalt reichen. "Es war ganz wichtig, dass wir auswärts einen Punkt holen konnten", resümierte Blonck im Hinblick auf das kommende Wochenende, wo gegen Refrath (Samstag, 13 Uhr) und gegen Beuel (Sonntag, 15 Uhr) die ersten Heimspiele anstehen. "Wir gehen sehr motiviert in diese Begegnungen", sagt der Teammanager, weiß aber sehr wohl, dass es gegen diese beiden im Oberhaus etablierten Kontrahenten kaum etwas zu gewinnen geben wird. In diesen und auch in allen noch folgenden Begegnungen ist es für ihn vielmehr entscheidend, "möglichst viele Siege in den einzelnen Partien zu holen". Denn Blonck hält es für gut möglich, dass die beiden wohl einzigen Abstiegskandidaten Neuhausen und Anspach am Ende der Saison punktgleich sein werden und das Match-Verhältnis über den Klassenverbleib entscheiden wird.

© SZ vom 24.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: