Badminton:Neue Gelassenheit

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Neubiberg setzt auf bewährte Kräfte wie Gregory Schneider. Er soll helfen, dass der TSV auch weiterhin zum Zweitliga-Inventar zählt. (Foto: Claus Schunk)

Ziel des Zweitligisten TSV Neubiberg/Ottobrunn ist der Klassenerhalt

Von Sebastian Hepp, Neubiberg

Es gibt wenige Badminton-Klubs, die sich schon so lange in der zweiten Bundesliga behaupten wie der TSV Neubiberg/Ottobrunn. Und doch fällt die Zielvorgabe der ersten Garnitur für diese Saison ungewöhnlich bescheiden aus: "Wir wollen den Klassenerhalt schaffen", sagt Eggert Zschau, neuer Abteilungsleiter des TSV, vor dem Saisonstart an diesem Samstag beim TV Dillingen (16 Uhr). Keine Rede von einem Platz "im vorderen Mittelfeld" oder gar dem Gruppensieg, wie es der TSV im Vorjahr formuliert hatte. "Dazu sind die anderen Teams einfach zu stark." Zschau, der im Mai Philipp Rocholl im Amt ablöste und auch weiterhin als Trainer für das Zweit- und das Regionalligateam fungiert, weiß natürlich, dass die Spielerdecke zudem eher dünn ist.

Zugänge gibt es nicht, es gilt vielmehr den Weggang von Stammspielerin Helena Storch, 20, zu kompensieren, die ein Ausbildungsjahr in die USA führt. "An ihre Stelle wird Nicole Schnurrer rücken", so Zschau, bisher gehörte sie zum Regionalliga-Stamm. Bange ist dem Trainer aber nicht, denn die 31-Jährige habe schon öfter im Zweitligateam ausgeholfen und sei wie Storch eine Doppel- und Mixed-Spezialistin. Ansonsten kann Zschau auf bewährte Kräfte bauen wie die routinierte Kathrin Hofmann, 34, im Dameneinzel; im Doppel soll neben Schnurrer auch Julia Hauber, 33, über viele Jahre Stammspielerin im Zweitligateam, zum Einsatz kommen. Bewährtes auch bei den Männern: Spitzenspieler Gregory Schneider, 30, Kapitän Benjamin Placzek, 31, Felix Hoffmann, 35, und Nachwuchsspieler Lucas Böhnisch, 20. Weil das dritte Männereinzel im Zuge der kürzlich beschlossenen Angleichung von erster und zweiter Liga gestrichen wurde, müssen sich Hoffmann und Böhnisch das zweite Einzel nun "teilen". Dass der TSV durch die Regeländerung fürs Einzel nun einen Mann zu viel an Bord hat, der dann jeweils nur Doppel spielen kann, findet Zschau besonders für Nachwuchsspieler wie Böhnisch bedauerlich: "Das dritte Herreneinzel war genau die Position, an der man junge Spieler an die zweite Liga heranführen kann."

Außerdem identifizierten sich die Zuschauer mit Eigengewächsen viel stärker als mit etablierten, aber aus anderen Vereinen hervorgegangenen Akteuren. Dass in der zweiten Liga nun nur noch sieben anstatt acht Matches pro Begegnung ausgetragen werden, es künftig also kein Unentschieden mehr gibt, nimmt Zschau gelassen zur Kenntnis. Auch, dass bei einem knappen 4:3 auch dem Verlierer zukünftig ein Punkt gutgeschrieben wird (dem Gewinner zwei). Positiv finde er die neue Zählweise, wonach künftig drei statt bisher zwei Gewinnsätze gespielt werden und die Sätze nur noch bis elf Punkte gehen. "Größere Rückstände seien zwar "jetzt kaum aufzuholen", so Zschau, was seinen im Schnitt älteren Kräften, die mehr auf Erfahrung als auf Kondition setzten, allerdings zugute komme. Und nicht zuletzt für die Zuschauer würden die Matches dadurch spannender und kurzweiliger. Was freilich nichts daran ändere, dass starke Teams wie Bischmisheim II, Dortelweil, Anspach, Wiebelskirchen oder auch Aufsteiger Friedrichshafen nach Einschätzung von Zschau nur schwer zu schlagen sein dürften. "Wir müssen unsere Punkte vor allem gegen schwächere Teams wie Schorndorf und Dillingen holen, um die Klasse zu halten", fordert er. Und da werde die Auftaktbegegnung beim TV Dillingen gleich mal zu einer "wichtigen Standortbestimmung".

© SZ vom 23.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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