Badminton:Abpfiff im Abenteuerland

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Neuhausen-Nymphenburgs Badminton-Mannschaft entpuppt sich wieder einmal als zu schwach für die erste Liga - will aber sofort wieder aufsteigen.

Von Sebastian Hepp, München

Dass es nicht mehr reichen würde für den Klassenerhalt, hatte sich bei Badminton-Erstligist TSV Neuhausen-Nymphenburg schon einige Begegnungen vor dem Saisonfinale abgezeichnet. Deshalb hielt sich die Enttäuschung von Teammanager Philipp Blonck auch in Grenzen, als nach den beiden Abschlusspartien gegen Trittau und Wipperfeld (sie gingen jeweils 2:5 verloren) der Tabellenstand die Kluft zwischen Neuhausen und den anderen Mannschaften in der Liga in nüchternen Zahlen ausdrückte: Der TSV hat in den insgesamt 18 Erstligabegegnungen gerade einmal sechs Zähler einfahren können. Nur ein Sieg und vier 3:4-Niederlagen, die jeweils immerhin einen Punkt wert waren, standen am Ende zu Buche, auch der Vorletzte TSV 1906 Freystadt war mit elf Punkten außer Reichweite. Anders als in der vergangenen Saison bietet sich dem TSV auch nicht die Möglichkeit, über die Relegation den Klassenerhalt vielleicht doch noch zu schaffen, diese Chance können diesmal die Freystädter wahrnehmen.

Gewann die Mehrzahl ihrer Partien und startet auch in der 2. Liga für den TSV: Natalya Voytsekh. (Foto: Anke Lütticke)

Zeit für Blonck und sein Team also, die Weichen für die zweite Liga zu stellen und erst einmal einen Schlussstrich unter das Abenteuer erste Bundesliga zu ziehen. "Im Großen und Ganzen sind wir mit der Saison nicht unzufrieden. Unsere Mannschaft hat sich achtbar geschlagen und es hat uns Spaß gemacht", lautete Bloncks Fazit. Neben der Ukrainerin Natalya Voytsekh, die im Einzel die Mehrzahl ihrer Partien gewinnen konnte und mitunter den Ehrenpunkt holte, hob der Teamchef in der Nachbetrachtung auch das zweite Herrendoppel mit Tobias Wadenka und Manuel Heumann hervor. Dem Duo attestierte Blonck gar, sich zu einer schwer schlagbaren Erstliga-Formation entwickelt zu haben. Angesichts der Tatsache, dass insbesondere das erste Herrendoppel der etablierten Teams im Oberhaus fast ausnahmslos mit hochkarätigen Profis besetzt ist, will Blonck auch die Leistung seines Spitzenduos Fabian Holzer/Przemyslaw Szydlowski nicht schmälern, die in der ersten Hälfte der Saison keine ihrer Partien hatten gewinnen können. "Das Doppel ist immer besser in Schwung gekommen, und der noch junge Pole Szydlowski wird von Saison zu Saison immer stabiler."

Da er mit seinem Team "gleich nächste Saison den Wiederaufstieg in die erste Liga in Angriff nehmen" will, hält Blonck es für unerlässlich, sich mit noch einem weiteren starken Einzelspieler zu verstärken. "Wenn Tobias Wadenka im ersten Einzel verletzungsbedingt fehlte, musste meist der Bulgare Krasimir Yankov ins erste Einzel aufrücken, das war nicht die ideale Lösung", so Blonck. Deshalb sei man derzeit "sowohl mit deutschen wie mit ausländischen Spielern im Gespräch". Ersatz aus den eigenen Reihen wird es nach seinen Worten dagegen für die frühere österreichische Nationalspielerin Elisabeth Baldauf geben, die den Verein verlassen und ihre Laufbahn beenden wird. Die lange Zeit wegen einer Sprunggelenkverletzung ausgefallene Doppel- und Mixedspezialistin will ihr Lehramtsstudium abschließen und dann mit dem Referendariat beginnen.

Blonck traut der bisherigen TSV-Regionalligaspielerin Monika Weigert, 18, zu, in die Rolle von Baldauf zu wachsen. Alle anderen bisherigen Erstligaakteure haben Blonck zufolge ihre Verträge auch für die kommende Zweitliga-Saison bereits unterschrieben. Das Team wird also im Kern zusammenbleiben, um das Ziel, die sofortige Rückkehr ins Oberhaus, anzugehen. "Wenn man aufsteigen will, darf man sich keine Ausrutscher leisten", weiß Blonck.

© SZ vom 28.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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