Actionsport:Super Bowl

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Sprünge über Stufen: Die Wakeboarder dürfen sich auf eine neu konzipierte Strecke am Wehr des Olympiasees freuen, flankiert von zwei Kickern. (Foto: Munich Mash)

Das Actionsport-Festival Munich Mash verändert sich - ein Skateboard-Parcours im Freien ersetzt die Street League, der BMX-Wettbewerb wird im Olympiasee verankert.

Von Sebastian Winter, München

Mit ziemlich großen Veränderungen und einem ganz neuen, bislang einzigartigen Skateboard-Wettbewerb geht das Actionsport-Spektakel Munich Mash vom 22. bis 24. Juni in seine nunmehr fünfte Auflage. Das Herzstück des Mash, der im vergangenen Jahr knapp 80 000 Besucher in den Olympiapark lockte, ist dieses Jahr der Olympiasee, auf dem der Wakeboard- und der BMX-Wettbewerb ausgetragen werden und der als Zieleinlauf für die Skateboarder dienen soll.

Mit diesem Konzept verabschieden sich die Organisatoren der Olympiapark München GmbH (OMG) auch vom populären Street-League-Wettbewerb, bei dem sich 2016 und 2017 die besten Skateboarder in der Olympia-Eishalle gemessen haben. "Wir haben gesagt, der Mash ist nicht abhängig von der Street League", sagt Organisationsleiter Frank Seipp, letztlich habe man sich mit den durchaus anspruchsvollen Verhandlungspartnern aus den USA nach dem Ende des Zweijahresvertrages nicht auf eine gemeinsame Fortführung des lukrativen Weltserien-Stops einigen können. Durch den Wechsel von der Eishalle unter den freien Himmel steigt nun auch beim Skateboard-Wettbewerb die Wetteranfälligkeit, zugleich sind nun alle drei Mash-Wettbewerbe kostenfrei, was auch ein Novum ist - für die Street League mussten die Zuschauer bislang Eintritt zahlen.

Was Organisationschef Seipp das "neue Baby" nennt, dürfte außerdem eine Menge Spektakel bieten. Red Bull Rollercoaster heißt der neue Wettbewerb, für den die OMG den Getränkekonzern als Partner gewinnen konnte. Geplant ist ein knapp 400 Meter langer Skateboardkurs, der sich vom oberen Rand des Olympiastadions hinab zum See schlängelt, wo es einen Sprung ins Ziel geben soll. Dem Publikum soll eine Mischung aus der in der Eishalle gezeigten Street-Variante mit ihren Treppen- und Geländerhindernissen und Park/Bowl mit den typischen Steilkurven und an leere Schwimmbecken erinnernde Mulden gezeigt werden - und das auf einer leicht abschüssigen, serpentinenartigen Strecke. "Das ist ein mehr als würdiger Nachfolger der Street League, wir suchen den besten Fahrer, der beide Elemente verbinden kann", sagt Seipp, der erneut einige Stars der Szene erwartet, die sich bei den neuen olympischen Disziplinen, Street und Park, positionieren wollen.

Auch im ebenfalls olympischen BMX-Wettbewerb, der im vergangenen Sommer das Publikum mitriss, gibt es Veränderungen. Anstelle der recht kleinen Spine Ramp, die auf dem riesigen Coubertinplatz ein wenig verloren wirkte, wird es im Juni einen nahe des Theatrons im See verankerten, 700 Quadratmeter großen Parcours mit verschiedensten Schwierigkeiten geben: Jumpboxes, Quarterpipes, Spines und Wall Rides gehören dazu. "Wir haben gesehen, dass noch mehr aus dem Wettbewerb rauszuholen ist und bauen nun einen ganzen BMX-Park", sagt Seipp. Zuschauerträchtiger dürfte der Wettkampf auch sein, weil er direkt vor den breiten Grasstufen der Naturtribüne stattfindet, wo sich das vorwiegend jugendliche Publikum auch auf Picknickdecken ausbreiten kann.

Die Wakeboarder dürfen sich ebenfalls auf einen veränderten Kurs auf dem Olympiasee freuen, allerdings an selber Stelle wie im vergangenen Jahr der Big-Air-Contest mit seinem großen Kicker im Osten des Sees. "Der Wettkampf war spannend", sagt Seipp, "aber nach zwei Jahren haben wir gemerkt, dass er sich nicht weiterentwickelt. Nun sind die Wakeboarder wieder in ihrer Welt." Sie erwartet ein neu konzipiertes Setup, das weniger die Sprünge in den Vordergrund stellt (die es auch gibt), sondern die Tricks der Fahrer auf Geländern und anderen Hindernissen.

Abgerundet wird der Mash, dessen Etat mit gut einer Million Euro gleich bleibt, durch ein buntes, noch einmal gewachsenes Rahmenprogramm mit vielen Mitmachaktionen - und einem neuen Wettkampf, bei dem Piloten ihre Drohnen ins Ziel fernsteuern. Auch die Zukunft scheint gesichert: "Wir denken über 2019 hinaus. Mash ist ein Leuchtturmprojekt für den Park und die Landeshauptstadt", sagt OMG-Chefin Marion Schöne: "Deutschlands größtes Actionsportspektakel bringt neue Zielgruppen in den Park, das möchten wir fortführen."

© SZ vom 23.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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