Munich Mash:Das Brett im Fokus

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Zurück zu den Wurzeln des Trendsports: In der Olympia-Eishalle werden sich auf dem Street-Parcours die weltbesten Skateboarder messen. (Foto: Claus Schunk)

Das Programm des Munich Mash war schon 2014 im Vergleich zu den X-Games deutlich abgespeckt, diese Tendenz wird sich heuer fortsetzen: kein Motocross mehr bei der zweiten Auflage der größten deutschen Actionsport-Veranstaltung, dafür aber mehr Skateboard.

Von Ralf Tögel, München

52 000. Eine stattliche Zahl: So viele Besucher hat die Munich-Mash-Premiere im vergangenen Sommer in den Münchner Olympiapark gelockt. Und eine ähnliche Marke hat der Veranstalter Olympiapark München GmbH (OMG) für die zweite Auflage der größten deutschen Actionsport-Veranstaltung im Auge - mindestens.

Das Wetter freilich spielt an den drei Tagen von Freitag, 26., bis Sonntag, 28. Juni, eine große Rolle, das weiß keiner besser als Frank Seipp, der Chef des Organisationskomitees: "Wenn alles normal läuft, ist das absolut unser Ziel."

Verglichen mit dem Vorgänger allerdings hat sich die Besucherzahl halbiert, ein Umstand, mit dem die OMG kein Problem hat. Denn vom Gigantismus der X-Games, die vom amerikanischen Actionsport-Sender ESPN veranstaltet wurden, musste man sich in München zwangsläufig verabschieden. ESPN hatte vor einem Jahr den Vertrag gekündigt, völlig überraschend und ohne Angabe von Gründen.

Die OMG wurde kalt erwischt, Ersatz war gefragt, der im österreichische Getränkehersteller Red Bull gefunden wurde. Dem Konzern, der auf allen Actionsport-Veranstaltungen dieser Welt präsent ist. Kurzerhand schickte das Unternehmen seine Motocross-Serie X-Fighters auf das Olympiagelände, der Start dieser wohl bekanntesten Motocross-Freestyle-Turnierserie wurde entsprechend spektakulär gestaltet - eine Strecke in den Olympiasee gebaut. Dennoch war das Programm des Munich Mash im Vergleich zu den X-Games deutlich abgespeckt, diese Tendenz wird sich 2015 fortsetzen.

Allein weil die spektakulärste Disziplin beim zweiten Munich Mash fehlen wird: "Wir sind jedes Jahr auf der Suche nach neuen Locations, um Abwechslung in die Kurse zu bringen und den Fans rund um den ganzen Globus die Möglichkeit zu geben, live dabei zu sein", sagt der Sportdirektor der X-Fighters Tes Sewell, man kehre aber in unterschiedlichen Abständen an spezielle Locations zurück.

Das Feedback in München war sehr positiv, so Sewell weiter, "somit ist es nicht ausgeschlossen, dass in München in Zukunft wieder ein Tourstopp stattfindet." In diesem Jahr ist der österreichische Konzern wichtiger Kooperationspartner im Bereich Musik, es soll erneut ein "spektakuläres Mash-Opening-Konzert" einer angesagten Band am Freitagabend geben.

Der Wettkampf der Mountainbiker, deren Performance im vergangenen Jahr schon ähnlich spektakulär war, wird dafür in diesem Jahr weiter aufgewertet. Der Dirt Jump-Contest ist nun ein so genannter Diamond-Event der Freestyle-Mountainbike-World-Tour, übersetzt eines der wichtigsten Rennen der Weltserie, was auch die weltbesten Fahrer garantiert.

Zudem wird das Spektakel, das sich von einer Riesenrampe aus dem Stadion auf einem deutlich größeren Kurs als im vergangenes Jahr bis in den See ziehen wird, ohne Eintritt zu bewundern sein. Der Mountainbike-Parcours wird heuer in das Mash Fest, ein weiterer zentraler Bestandteil der Veranstaltung, integriert. Das facettenreiche Happening, das dem Besucher Actionsport unter anderem mit Mitmach-Aktionen näherbringt, wird daher weiter nach oben auf den Coubertin-Platz rücken, was wegen den Ticketing-Absperrungen für Motocross und Mountainbike bisher nicht machbar war.

Im Eisstadion werden heuer neben dem BMX-Contest die Skateboarder in den Fokus rücken, die Kürze der Vorbereitung machte es bei der Premiere im Vorjahr schlichtweg unmöglich, die Weltspitze zu verpflichten. Heuer ist das anders, zudem ist nach SZ-Informationen geplant, die Qualifikation hierfür im Rahmen der Munich Beast Tour beim Streetlife-Festival auf der Leopoldstraße durchzuführen.

Weniger Spektakel bedeutet auch weniger baulichen Aufwand bei den Vorbereitungen im Olympiapark und somit weniger Ärger mit den Anwohnern. OMG-Geschäftsführer Arno Hartung dürfte das mit Freude zur Kenntnis nehmen, denn sein wichtigstes Ziel sei es, "Munich Mash als internationales Veranstaltungs-Highlight in München zu etablieren".

© SZ vom 20.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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