Solln:Verdruss-Bahnhof in Solln

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Grüne fordern Sicherheit, Sauberkeit und eine Rampe

Von Jürgen Wolfram, Solln

An ihrem S-Bahnhof haben die Sollner einiges auszusetzen. Steile, rutschige Treppen auf der Südwestseite, Zugangssperrungen im Winter, das Fehlen einer Rampe für Fahrräder und Rollkoffer, ein verwaister Kiosk, der zudem meistens verschmutzt sei - all das bereitet den Fahrgästen seit längerem Verdruss. Die Fraktion der Grünen im Bezirksausschuss (BA) 19 hat deshalb jetzt einen Antrag auf Modernisierung und regelmäßige Reinigung gestellt. Angemahnt wird "möglichst schnelle Realisierung", was besonders im Sinne der Senioren wäre. Ein attraktiver öffentlicher Nahverkehr müsse ein Interesse an intakten Bahnhöfen und einer positiven Ausstrahlung haben, argumentieren die Grünen. In Solln gelte das umso mehr, als hier die Dominik-Brunner-Gedenktafel am Bahnsteig steht.

Obwohl der Sprecher des BA-Unterausschusses Verkehr, Reinhold Wirthl (CSU), die Probleme ein wenig zu relativieren versuchte, sprach sich das Stadtteilgremium dafür aus, im Sinne des Antrags Kontakt mit der Deutschen Bahn oder ihrer verantwortlichen Tochtergesellschaft aufzunehmen. Wobei allen bewusst war, dass es schwierig werden dürfte, Verbesserungen zu erreichen: "Die Quelle allen Übels bei der Bahn ist, dass nichts in einer Hand liegt, sondern es in dem Konzern zu viele Zuständigkeiten gibt", wie Michael Kollatz (SPD) aus langjähriger Erfahrung weiß. Der Einbau einer schmalen Rampe beim südwestlichen Treppenaufgang sollte dennoch möglich sein, meinte der BA-Vorsitzende Ludwig Weidinger (CSU) und empfahl, eine Antwort der Bahn auf diese Frage unermüdlich anzumahnen. Einig wisse man sich dabei mit dem Seniorenbeirat des Stadtbezirks.

Die letzte Renovierung des S-Bahnhofs Solln war derart schief gegangen, dass die Auf- und Abgänge zeitweise gesperrt werden mussten. Daran erinnerte Reinhold Wirthl: "Klassischer Pfusch am Bau." Leider seien Einwände nicht völlig von der Hand zu weisen, dass eine Rampe wohl zweckentfremdet würde, etwa von übermütigen Jugendlichen. Und für die eigentlich notwendigen Geländer sei wenig Platz vorhanden. Zu befürchten sei ferner, dass die Bahn auch in diesem Fall wieder "sehr, sehr, sehr langsam" arbeiten werde. Die Grünen drängten dennoch erfolgreich darauf, es mit einem Vorstoß wenigstens zu versuchen.

© SZ vom 14.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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