Solln:Schwimmhalle gefährdet alte Bäume

Die Heilmannstraße 47 auf der Prinz-Ludwigs-Höhe ist eine ganz besondere Adresse. Hier steht, inmitten der Villenkolonie und an der Hangkante zum Isartal, ein herrschaftliches Gebäude mit üppigem Baumbestand, einem längerem Erschließungsweg und einer Garage. Der Eigentümer möchte sich nun zusätzlich ein kleines Extra gönnen: eine unterirdische Schwimmhalle. Dafür soll zunächst eine Terrasse abgetragen und später höhenversetzt wieder angelegt werden. Der Bezirksausschuss (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln hält das beantragte Vorhaben auf dem "Nobelgrundstück" für "äußerst problematisch". Denn zum einen bestehe Hangrutschgefahr, zum anderen würde der prächtige Baumbestand gefährdet.

Andererseits, meinte Claudia Küng (CSU), müssten Vorhaben wie das geplante irgendwie möglich sein, denn für herrschaftliche Villen sei in München immer Platz gewesen. Ihr Fraktionskollege Rudolf Zirngibl hingegen betonte die drohenden Gefahren für die Hangkante. So wie er forderte auch der Bezirksausschuss-Vorsitzende Ludwig Weidinger (CSU) eine "hundertprozentige Sicherheit, dass da nichts passiert" - notfalls müsste das durch ein Gutachten nachgewiesen werden.

Zu einer generellen Ablehnung der Privatschwimmbad-Pläne kam es am Ende allerdings dennoch nicht. Eine hauchdünne Mehrheit des Bezirksausschusses sprach sich gegen ein Veto des Gremiums aus. Stattdessen verständigte sich der Bezirksausschuss auf die feiner formulierte Forderung, dass "eine Gefährdung der Hangkante mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit" ausgeschlossen werden müsste. Und: Von den vor dem Bau notwendigen Baumfällungen an der Heilmannstraße 47 muss abgesehen werden.

© SZ vom 07.04.2016 / wol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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