Der Sollner Weiher an der Mutten-thaler Straße, ein beliebtes Ziel für Spaziergänger im alten Ortskern des Stadtteils, bedarf dringend der Sanierung. Üppiger Algenwuchs und Sauerstoffmangel machen dem idyllischen Gewässer zu schaffen. Anwohner berichten vom Ausbleiben brütender Enten auf den künstlichen Inselchen - ein Alarmsignal. Dass zumindest eine gründliche Reinigung angezeigt wäre, befand nun auch der Bezirksausschuss (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried- Fürstenried-Solln. Dessen Unterausschuss Baumschutz und Umwelt kündigte für die nächste Zeit eine Inspektion durch Lokalpolitiker und einen Fachingenieur an. "Gesunde Gewässer sind uns wichtig", sagt Reinhold Wirthl (CSU).
Da auf dem Grund des Weihers unlängst eine seltene Muschelart entdeckt worden sei, müssten überdies Naturschützer und Biologen ein geschaltet werden. Im Sommer erst hatte die Feuerwehr den Sollner Weiher leer gepumpt und frisches Wasser eingelassen. Dadurch sei der Algenbewuchs zwar vorübergehend zurückgedrängt worden, doch kündige sich die nächste flächige Blüte bereits an. Jetzt wolle man der Entwicklung wissenschaftlich auf den Grund gehen, hieß es im BA. Denn der Weiher gilt vielen Sollnern als ein Juwel im ensemblegeschützten, historischen Ortskern. Mit seiner parkartigen Einfassung ist er eine Oase der Ruhe in einem betriebsamen Umfeld.
Ursprünglich war der Sollner Weiher neben dem nicht weit entfernten Warnberger Weiher eine der letzten Vieh-Suhlen, von denen das Stadtviertel seinen Namen hat. Später diente das Gewässer dann der Feuerwehr als Löschteich. 1928 wurde an seinem Rand ein Brunnen aus den Einfassungssteinen eines noch viel älteren Dorfbrunnens errichtet, zudem ein von Bürgern gestiftetes Holzkreuz. Der Baumeister Richard Taucher fertigte seinerzeit das Fundament für das Kreuz, der Schreinermeister Hans Weber das Gehäuse dafür; die Einweihung wurde an Fronleichnam 1991 gefeiert.