Sexuelle Übergriffe:Kommission gegen Gewalt

Kunstministerin Marion Kiechle lässt Musikhochschule begutachten

Im Mai ist der ehemalige Rektor der Hochschule für Musik und Theater wegen sexueller Nötigung zu zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt worden. Nun hat die bayerische Wissenschafts- und Kunstministerin eine Kommission berufen, um künftig sexuellen Übergriffen vorzubeugen. Die Gutachtergruppe habe den Auftrag zu prüfen, "ob die derzeitigen Strukturen und Abläufe an der Hochschule für Musik und Theater München mit Blick auf einen bestmöglichen Schutz vor sexueller Gewalt und Belästigung tragfähig sind", erklärte die Ministerin am Dienstag. So wolle man solchen Vorfällen "so weit wie möglich" entgegenwirken. "Besonderes Augenmerk soll dabei auf Strukturen, in denen Abhängigkeitsverhältnisse bestehen, gelegt werden", sagt Kiechle. Im Fall Mauser ging es auch um die Frage, ob sich der Professor seine Machtposition gegenüber Bewerberinnen ausgenutzt hatte.

Den Vorsitz der Kommission übernimmt Hildegund Holzheid, ehemalige Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs. Weitere Mitglieder sind Isabell Welpe, Inhaberin des Lehrstuhls für Strategie und Organisation an der TU München sowie Hansjörg Albrecht, künstlerischer Leiter des Münchener Bach-Chores und des Bach-Orchesters. Kiechle betont, dass die Musikhochschule selbst eine externe Überprüfung wünsche. Die Kommission werde nach Abschluss der Prüfung einen Bericht übergeben. Auch an der Bayerischen Theaterakademie wird derzeit untersucht, ob es dort zu ähnlichen Vorfällen gekommen ist.

© SZ vom 04.07.2018 / etho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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