Seniorenarbeit:Gebündeltes Angebot

Lesezeit: 2 min

In dem neuen Gebäudekomplex an der Garmischer Straße sind 138 Mietwohnungen und das Caritas-Haus München Süd entstanden. (Foto: Robert Haas)

Die Caritas weiht ihr neues Zentrum ein - eine Kooperation mit der städtischen Wohnbaugesellschaft GWG

Von Sven Loerzer

Als "soziales Vorzeigeprojekt" preist die Caritas ihr neues Haus München Süd. Auch Bürgermeisterin Christine Strobl spricht von einer "beispielhaften Einrichtung", vor allem im Hinblick auf die steigende Zahl älterer Münchner. Zusammen mit der städtischen Wohnungsgesellschaft GWG, die an der Garmischer Straße 209-211 außerdem 138 Wohnungen und eine Kindertagesstätte errichtet hat, feierte die Caritas nun die Einweihung ihres neuen Zentrums. Die Bürgermeisterin sieht darin einen Meilenstein auf dem Weg zu einer besseren Infrastruktur für das Wohnen und die Betreuung älterer Menschen. Entstanden sei "eine zentrale Anlaufstelle für Menschen im Alter, die unter einem Dach Wohn- und Serviceangebote, Betreuungs- und Kontaktmöglichkeiten bündelt".

Der Altbestand auf dem Gelände aus den 1950er Jahren galt als nicht mehr sanierungsfähig, zumal diese Häuser auch die Anforderungen an zeitgemäße Wohnstandards nicht mehr erfüllten. Nach der Planung des Münchner Architekturbüros Felix+Jonas errichtete die GWG ein helles Gebäude mit insgesamt 138 Wohnungen, einer Kindertagesstätte und Räumen für die Caritas. Der Wohlfahrtsverband führt dort vier Einrichtungen und die Leitung der Caritas München Süd zusammen.

Das Alten- und Servicezentrum Westpark der Caritas bietet in seinem neuen Domizil Senioren und ihren Angehörigen Unterstützung bei allen Problemen. Vielfältig ist das Programm zur Freizeitgestaltung, es reicht vom Gesprächskreis bis hin zu Computer-, Sprach- und Bewegungskursen. In der Cafeteria gibt es ein günstiges Mittagessen, am Nachmittag Kaffee und Kuchen. Die ambulante Beratungsstelle des Gerontopsychiatrischen Dienstes München Süd kümmert sich um ältere Menschen mit seelischen Schwierigkeiten oder psychiatrischen Erkrankungen. Auch der ambulante Pflegedienst, die Caritas Sozialstation Laim/Sendling, die rund 250 ältere Menschen in ihrem Zuhause in den Stadtteilen Sendling, Westpark, Laim, Hadern und Blumenau betreut, ist in dem Gebäude untergebracht. Die Gemeindeorientierte Soziale Arbeit berät und begleitet Menschen in allen Notlagen. "Bislang waren unsere Einrichtungen an drei verschiedenen Standorten präsent", sagte Rupert Pfliegl, Leiter der Caritas München Süd. "Seit dem Umzug im vergangenen Jahr haben wir eine bessere und schnellere Vernetzung und unsere Seniorinnen und Senioren viel kürzere Wege." Ein "effektives und attraktives Angebot für ältere Menschen im Stadtteil" hätten GWG und Caritas damit geschaffen, lobte Bürgermeisterin Christine Strobl das Kooperationsprojekt. "Die neuen Räume sind ein Gewinn für Klienten, Besucher und auch für unsere Mitarbeitenden", betonte Caritas-Geschäftsführer Norbert J. Huber.

Die neuen Gebäude bieten nicht nur Platz für die Caritas-Einrichtungen, sondern auch Wohnraum. Im nördlichen Bauteil sind 105 helle und großzügige Mietwohnungen in einkommensorientierter Förderung entstanden; sie sind für Familien vorgesehen. In den oberen Stockwerken des südlichen Bauteils hat die GWG 33 frei finanzierte Mietwohnungen errichtet. Als preiswerte Kleinwohnungen sind sie für Senioren, Studenten und Singles gedacht. "Gerade Menschen, die studieren oder in Rente sind, haben es besonders schwer, eine Wohnung zu finden", sagte GWG-Geschäftsführerin Gerda Peter. "Hier sehen wir uns als städtische Wohnungsgesellschaft in der Pflicht." In einigen Wohnungen konnten bereits Klienten der Caritas einziehen.

Die Kindertagesstätte im Erdgeschoss des mittleren Gebäudeteils hat die GWG als Kooperationseinrichtung an die Stadt verkauft. Zu dem Gesamtkomplex gehören auch zwei barrierefrei erreichbare Tiefgaragen mit 95 Stellplätzen für Bewohner und Mitarbeiter.

© SZ vom 15.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: