Sendling-Westpark:Immer an der Wand lang

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Belastet: Die Lindauer Autobahn bringt viele Anwohner um den Schlaf. (Foto: Stephan Rumpf)

Der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Sendling-Westpark fordert die schnelle Realisierung des Lärmschutzes an der A 96

Von Berthold Neff, Sendling-Westpark

Ende Juli, wenn der Ring-Tunnel Südwest eröffnet wird, können an der Oberfläche viele Menschen aufatmen, die bisher unter der Verkehrsbelastung der Garmischer Autobahn gelitten haben. Weiter nördlich im Viertel, an der Lindauer Autobahn, ist eine Entlastung hingegen noch in weiter Ferne. Zwar ist es mittlerweile beschlossene Sache, dass die Stadt durch eine Machbarkeitsstudie auslotet, wie die Situation der Anwohner entlang der Autopiste am nördlichen Rand des Westparks verbessert werden kann. Es werden jedoch noch etliche Jahre vergehen, bis die Studie fertig sein wird. Offen ist, zu welchem Ergebnis die Experten kommen, ob sie also zum Beispiel eine Einhausung der Trasse für machbar halten.

Der SPD-Fraktion im Bezirksausschuss Sendling-Westpark dauert das alles viel zu lange. Den Bewohnern im Gebiet zwischen der A 96 und der Grüntenstraße müsse viel schneller geholfen werden - mit einer Lärmschutzwand zwischen der Garmischer Straße und der Westendbrücke. Die SPD stützt ihre Forderung, die vom Stadtteil-Gremium jetzt einstimmig aufgegriffen wurde, auf eine Umfrage in der Siedlung Ludwigsvorstadt. Daran hatten sich 35 Prozent der insgesamt 537 angeschriebenen Haushalte beteiligt. Sie waren um ihre Meinung gebeten worden, ob sie eine Einhausung oder aber eine Lärmschutzwand bevorzugen. Letzteres Mittel bekam etwas mehr Zuspruch als der Deckel über der Trasse - womöglich auch deshalb, weil jedem einsichtig ist, dass die große Deckel-Lösung noch lange auf sich warten lässt, so sie überhaupt realisiert wird.

Die SPD begründet ihren Antrag für eine Lärmschutzwand damit, dass dieser Teil der Autobahn vor allem von zwei- bis maximal dreigeschossigen Wohnhäusern geprägt sei. Diese könnten aufgrund ihrer geringeren Höhe bereits jetzt wirksam durch eine Lärmschutzwand vor der Belastung durch die A 96 geschützt werden. Vor allem sei man durch die Lärmschutzwand-Lösung flexibel. Sollte die Machbarkeitsstudie zu dem Ergebnis kommen, dass eine Einhausung technisch möglich und außerdem finanzierbar wäre, könnte man die Lärmschutzwand danach wieder abbauen und an anderer Stelle errichten.

Aus der Umfrage bei den Bewohnern geht hervor, dass der Ruf nach der großen Lösung direkt an der Autobahn am lautesten ist. Aber selbst am Rubihornweg, der die Autobahn A 96 von der Garmischer Straße bis zur Westendstraße säumt, sprachen sich nicht mehr als die Hälfte der Anwohner für die Einhausung aus. Auf den Fragebogen notierten die Bürger im Übrigen auch Sonstiges. Etwa, dass "rasende Motorradfahrer uns den Schlaf rauben" oder dass die Lindauer Autobahn nicht das einzige Problem sei: "Der Verkehr und der Lärm auf dem Mittleren Ring sind fast noch schlimmer."

© SZ vom 17.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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