Sendling:Schwieriger Untergrund

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Eröffnung des Containerdorfes an der Meindlstraße verzögert sich

Von Birgit Lotze, Sendling

Ursprünglich sollten in Kürze 200 junge Flüchtlinge in ein Containerdorf hinter dem Sozialbürgerhaus an der Meindlstraße ziehen. Doch es steht noch keine einzige Unterkunft. Eine geplante Infoveranstaltung für die Bürger sagte das Stadtjugendamt jetzt überraschend ab. Es gebe "eine sehr deutliche Verzögerung" beim Aufstellen der Container. Offenbar bereitet die Beschaffenheit des Untergrunds Probleme. Im Sozialreferat heißt es, die Unterkunft für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge werde frühestens im Oktober eröffnet. Markus Lutz (SPD), Vorsitzender des Sendlinger Bezirksausschusses, vermutet, dass die Infoveranstaltung erst nach den Sommerferien stattfindet. Auf Antrag der CSU fasste der Bezirksausschuss Sendling gegen die Stimmen einiger Grünen den Beschluss, das Sozialreferat darauf hinzuweisen, dass die dreimonatige Verzögerung "zu Lasten der Nutzungsdauer der Unterkunft" gehe. Damit will der Bezirksausschuss verhindern, dass der Bau eines an dieser Stelle geplanten Alten- und Service-Zentrums (ASZ) noch mehr verzögert wird.

Die Planung des Sozialreferats, die Container-Unterkunft an der Meindlstraße aufzubauen, war in Sendling stark kritisiert worden, vor allem von SPD und CSU - eben wegen eines möglichen Zeitverzugs beim Bau der Senioreneinrichtung. Zwei alternative Standorte, die die Stadtteilpolitiker anboten, die sogenannte Sendlinger Brache am Herzog-Ernst-Platz und den Parkplatz vor der Großmarkthalle, fanden keine Zustimmung der Stadt. Diese seien bereits anderweitig verplant. Das Misstrauen gegen das Sozialreferat sitzt tief in Sendling: CSU-Fraktionsvorsitzender Michael Kaiser sprach davon, das Referat "trickst und betrügt", schon deshalb sei dieser Extra-Hinweis auf die Nutzungsdauer dringend nötig. Markus Schön, der im Sozialreferat die kommunale Altenhilfe leitet, hatte im BA Sendling vor zwei Monaten betont, die Abstimmung der Referat habe ergeben, die Senioreneinrichtung könne frühestens in drei Jahren gebaut werden. Die dreijährige Zwischennutzung verzögere den Bau nicht.

© SZ vom 20.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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